Tödliche Praxis

Artikel #938 vom 22.01.2018


Manchmal erheben medizinische Forscher ihren Kopf und gucken über den Tellerrand. Nehmen ein bisschen Abstand von ihren gut gemeinten Studien, gucken 90 Jahre zurück, vergleichen. Und finden nicht etwa Erstaunliches, sondern Erschreckendes.

Wir bringen heute unsere Patienten um. Das gelingt mit hochmoderner Pharmamedikation (Lipobay, vioxx…). Die wir früher nicht zur Verfügung hatten. Früher mussten wir simpel, schlicht, klar denken, hatten auch ärztlichen Erfolg, aber ohne die heute gängigen tödlichen Nebenwirkungen.

Denken Sie nur an die Beipackzettel. Lesen Rehe Beipackzettel? Brauchen die solche? Wieso nicht?

Ein wunderschönes Beispiel ist Diabetes mellitus. Die Epidemie, die sich unaufhaltsam auf der ganzen Welt ausbreitet. Gefräßig, tödlich, die Menschen ohne Beine und ohne Augenlicht zurück lässt.

Früher: Wurde Diabetes klar behandelt durch Einschränkung der Kohlenhydrate. Ein führendes medizinisches Lehrbuch von 1923 empfahl

75 % Fett, 17% Eiweiß, 2% Kohlenhydrate (und 6% Alkohol)

Später: Wurde Insulin entdeckt und Tabletten gegen Diabetes. Daraufhin wurden die Ernährungsregeln verändert: Sie dürfen ruhig mehr Kohlenhydrate essen, wir beseitigen die schädlichen Folgen mit unseren Tabletten.

Jetzt kommt’s: Die NIH als oberste medizinische Instanz in dieser Welt hat kürzlich eine Studie abgebrochen, in der ein Teil der Diabetiker mit Insulin behandelt wurde. Weshalb abgebrochen? Weil bei diesem Teil die Sterblichkeit deutlich höher war als in den zwei anderen Kontroll-Gruppen.
Und wissen Sie was? Die führenden Forscher haben doch tatsächlich geäußert, „wie unerwartet“ dieses Ergebnis war. Und haben doch tatsächlich angeregt, dass man den Blutzucker nicht so oft messen sollte, um sich nicht zu verwirren.

Geht’s noch? Führende Forscher!

Kommentiert wird dieser unglaubliche Sachverhalt in einer kleinen Arbeit (Nutr & Metabol 2008, 5:10). Hier finden wir die schlichte Wahrheit, dass der Blutzucker immer stark schwanken wird dann, wenn man Diabetikern viele Kohlenhydrate erlaubt, und glaubt, den jetzt erhöhten Blutzucker immer gleich mit Insulin oder mit Tabletten wieder „zu richten“. Das klappt nie richtig.
Und diese ständigen Unterzucker-Krisen sind eindeutig verknüpft mit erhöhter Sterblichkeitsrate.

Da schlagen die doch wirklich 2008 etwas völlig neues vor: Zurück zu 1923. Zurück zur Vermeidung von Kohlenhydraten. Wenn Sie wollen no carb. Denn dann gäbe es keine Blutzucker-Krisen mehr. Gäbe es keine gefährlichen Phasen von Unterzucker mehr.

Stimmt. In Studien bewiesen. Hier in den News zitiert.

Besonders lustig, wenn die Kommentatoren persönlich werden:

"Durch Verzicht auf Kohlenhydrate verbessert sich die Krankheit, also Diabetes II so stark und so offensichtlich: Warum verstehen andere Ärzte das nicht?"

Meine tägliche Frage. Molekularmedizin feiert außerordentliche Heilungserfolge. Das wissen Sie inzwischen alle. Ursache banal: Wir vergiften den Menschen nicht, sondern wir erlauben seiner eigenen, eingebauten Heilungskraft (Immunsystem), den Körper wieder in Ordnung zu bringen.

Weshalb verstehen das andere Ärzte nicht?

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