Eine Sensation, zufällig (?) übersehen...

Artikel #936 vom 08.01.2018


Lungenkrebs beim Raucher ist ein beliebtes Studien-Objekt. Nicht die Patienten selbst, glauben Sie mir. Die habe ich zu genüge erlebt und erlitten. Man leidet wirklich mit. Aber als nackte, nüchterne Zahl kann man sich darauf verlassen: Etwa 5% der Raucher trifft es.

Das sind in Deutschland immerhin über 1 Million Menschen. Noch einmal. Menschen! Nicht Objekte.

So kam es seinerzeit zu der berühmten CARET-Studie, von welcher in den Gehirnen deutscher Ärzte hängen blieb: Beta Carotin macht Lungenkrebs. Oder, ein bisschen genauer: Beta Carotin macht Lungenkrebs beim Raucher. Sie können´s auch langsam nicht mehr hören, dieses Promille Ergebnis.

Was kaum jemand weiß: Diese Studie wurde 2014 noch einmal ausgewertet. Weil so viele Zahlen auf dem Tisch lagen. Das war verführerisch. Und wissen Sie, was man jetzt gefunden hat? Ein für mich sensationelles Ergebnis, völlig unbekannt, im typischen Interessenkonflikt mit der Pharmaindustrie „vergessen“. Nämlich

Vitamin D plus Vitamin A verhindert Lungenkrebs beim Raucher um etwa 50%

hieße übersetzt: Diese tödliche Krankheit befällt nicht mehr über 1 Million Deutsche, sondern nur etwa 500 000. Sollte man das nicht ein bisschen bekannter machen?

Genauer: Die Versuchs-Teilnehmer bekamen ja 30mg Beta Carotin, 25 000 I.E. Vitamin A. Wenn man jetzt zusätzlich auf das Vitamin D achtete (das sollte man, das tun wir, das empfehlen wir) fand sich ein verringertes Lungenkrebsrisiko

  • bei Vitamin D über 400 I.E. um 44%
  • bei Vitamin A über 1,5 μg pro Tag um 54%

Fazit der Forscher: Vitamin A zusammen mit Vitamin D in genügender Menge (!) verhindert Lungenkrebs beim Raucher.

Denn in allen diesen Studien gilt: Hier wurde nur eine Dosis getestet. Natürlich müsste man auch z.B. die richtige Vitamin D Dosis, nämlich nicht „über 400“, sondern die vorgeschriebenen 7000 testen. Was käme dann heraus?

Sehen Sie: Für mich ist die Welt der Medizin offen. Ein großes weites Feld. In Wahrheit ist nichts erforscht. Es wird nur angedeutet. So wie in dieser Studie. Vielleicht ist die Geissel Krebs ja tatsächlich völlig überflüssig, wie ich persönlich glaube.

Und wie jedes Reh uns beweist.

Quelle: Int J Cancer 2014 Nov 1;135 (9): 2135

Diese Studie übrigens verdanke ich Kollegen Zitzmann, früher ein unbescholtener Chirurg, der sich jetzt leider intensiv mit Ernährung beschäftigt. Warum wohl?

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