Osteoporose und Biphosphonate

Artikel #927 vom 20.11.2017


Osteoporose ist ein sehr, sehr häufiger Zustand, besonders bei Seniorinnen. Für sich genommen manchmal schmerzhaft, die wirkliche Gefahr liegt in Knochenbrüchen. Besonders Oberschenkelhals.
Die wirkliche Gefahr tritt erst dann ein: Eine übergewichtige, ältere Patientin wird zur Bettruhe verdammt. Was glauben Sie, was jetzt in diesem Körper passiert? Bewegung ist Leben! Das weiß die Dame auch. Geht aber nicht.

Mittel der Wahl in Deutschland Biphosphonate. Eine teure Wunderdroge. Die eindeutig die Knochendichte zunehmen lässt, gemessen mit den üblichen Verfahren (Röntgen). Nur fallen jetzt so Sätze wie:

  • Diese verstärkte Knochendichte ist kosmetisch
  • Heißt nicht, dass der Knochen stärker ist
  • Im Gegenteil: Biphosphonate erzeugen pathologische Knochen, die weich und brüchig sind
  • Heißt praktisch: Spontanfrakturen, Osteonekrose

Wissen Sie, woran mich das erinnert? An die Statine. Die ja eindeutig und fast wundersam jeden Cholesterin-Spiegel absenken. Nur eben: Täuschung. Das Risiko sinkt allenfalls, nur bei Männern, nur nach Herzinfarkt um vielleicht 1,7%. Geschenkt. Und die Nebenwirkungen….???

Woher wir das mit den Biphosphonaten, von deren täuschenden Eigenschaften wissen?

  • Schon bei der Zulassung durch die FDA (USA) hat eine wesentliche Studie jeden Vorteil bei Osteoporose verneint. Im Gegenteil: Die Frakturrate ging in der behandelnden Osteoporose-Gruppe nach oben. Nicht nach unten!
    Sogenannte F.I.T.-Studie publiziert von Cummings in JAMA 1998.
  • Zwei Studien wurden vorgetragen 2010 bei der American Academy of Orthopädic Surgeons (AAOS): Biphosphonate stören den Knochenaufbau und rufen häufigere Spontanfrakturen hervor (Columbia Medical Center).
  • Dann kam die FDA, die amerikanische Aufsichtsbehörde und schickte am 12.10.2010 eine „Warnung“ durchs Land. „Möglicherweise steigt das Risiko für Knochenfrakturen mit Biphosphonaten“.
  • Um einen Tag später erneut zu warnen vor den 3 üblichen Medikamenten, die Biphosphonate enthielten.
  • Und setzten eine Task force ein (ASBMR) die doch tatsächlich fand:
    Fast alle Frauen, die a-typische Knochenfrakturen aufwiesen, hatten Biphosphonate genommen.
  • Die gleiche ASBMR betonte, dass bereits 2007 bekannt war, dass Biphosphonate Knochennekrosen im Kiefer verursachen.

Genügt eigentlich.

Selbstverständlich sind Biphosphonate in deutschen Orthopädischen Praxen wie auch in sogenannten Osteoporose-Centern das Mittel der Wahl. Hab ich persönlich erlebt. Wollten die meiner Frau verabreichen.

Meiner Frau? Denken tut weh. Wenn eine 50jährige 48 kg wiegt, ist sie, sagen wir, zartgliedrig. Was glauben Sie, wie dann die Knochen auf dem Röntgenbild aussehen? Verglichen mit einer Dame von 90kg, wo die Röntgenstrahlen erstmal einen sehr, sehr langen Weg zurücklegen, bevor sie den Knochen erreichen? Nachdenken? Is nich.

Quelle: Jeffrey Dach „Bioidentical Hormones 101“.

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