Angst und Panik

Artikel #792 vom 28.06.2016


Weil der SPIEGEL (22/2016, S.74) soeben wieder so schön und so typisch das Versagen der Schulmedizin dokumentiert in einem Gespräch mit Professor Frank Schneider, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum in Aachen. Weil er das exemplarisch an einem einzigen Patienten demonstriert (Ich muss das seit neuestem vorsichtshalber hinzufügen. Die Ärztekammer hatte moniert, dass ich geheilte Patienten zitiere und nicht ausdrücklich betone, dass das Einzelfälle seien. Deshalb beton ich´s jetzt im Falle von Prof Schneider).

Weil der SPIEGEL also die völlig normale Resignation einer Klinik demonstriert, darf ich einen Heilungs-Einzelfall meiner Praxis dagegen setzen. Den ich im Moment diktiert habe. Weil er so schön und so exemplarisch ist.

Weil er Ihnen Hoffnung macht. Weil er Ihnen zeigt, dass die Medizin eben mehr kann als nur unverbindlich plaudern und sich selbst bespiegeln.

Jungunternehmer, viele Angestellte, 3 Kinder, beunruhigt durch Krebs in der Familie, im Vorjahre Burn-out, seither Psychopharmaka.
Kommentar: Was denn sonst. War bei der Schulmedizin. Psychopharmaka. Als Unternehmer. Verantwortlich für Angestellte. Man stelle sich vor: Psychopharmaka.
Jetzt hier wegen Panikattacken. Angststörung. Daneben Allergien, Ekzeme, alles ja angeblich unheilbar. Angeblich.

Kommt 1 Jahr später zur Kontrolle. Ein völlig anderer Mensch.

Es ginge ihm gut. Es ginge ihm sogar sehr gut. Er hätte keinerlei Panik mehr, keine Angststörung. Psychopharmaka brauche er nicht mehr (!!!).
Wissen Sie, was er jetzt für Sorgen hat?: Seine grauen Haare. Bitte lächeln Sie mit.

Ich hab Ihnen diesen Fall diktiert nur aus Ärger über den SPIEGEL-Artikel. Über die selbstgefällige Art dieser Kliniken, die da über Angstpatienten schreiben und ihnen nicht helfen. Besser gesagt: Der Patient wollte sich – hier jedenfalls – nicht helfen lassen.

Statt nun in sich zu gehen und darüber nachzudenken, weshalb ein Patient eine Behandlung ablehnt. Ob man da vielleicht als gelernter Psychiater so ein paar kleine Kommunikationsfehler gemacht hätte, ob da vielleicht die Hilflosigkeit oder Resignation zu deutlich in den Augen des Arztes durchgeschimmert war… kein Wort davon.

Wir dagegen: Kein Herumgerede. Keine „kognitive Verhaltenstherapie“. Sondern messen. Knallharte Molekularmedizin. Zahlen, das heißt Blutwerte in Ordnung bringen.

Unter der vielleicht naiven Vorstellung, dass, wenn die Blutwerte stimmen, vielleicht auch der Mensch stimmt. Bisher scheint´s doch recht gut zu klappen.

Neue Idee: Wir alle kennen das Gefühl des Energiemangels. Der Müdigkeit. Der Unlust. Des fehlenden Antriebs. Kurz nachgedacht: Wenn der Klinikchef die gleichen Gefühle hat? Oder sein Oberarzt? Oder seine Assistenten? Dann erklärt sich vielleicht in netter, mitmenschlicher Weise der gar nicht böse gemeinte Begriff „Resignationsmedizin“.

Weiß Professor Halle etwas? Sie wissen schon, der mit der DocFit-App. Dem es offenbar ein Anliegen ist, zunächst einmal Ärzte körperlich fit zu machen. Bitte weiterdenken.

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