Ratlosigkeit

Artikel #970 vom 13.08.2018


Schreibt mir ein junger Mann, der „bei den bisherigen Ärzten und Psychologen die Ratlosigkeit ganz klar spürt“. Das gibt’s häufig. Ist üblich. Patienten sind nämlich in der Regel genauso intelligent wie behandelnde Ärzte. Die können so etwas spüren. Die spüren die Ratlosigkeit der Medizin.

Ja und? Hat jemand von uns bei der Geburt eine schriftliche Garantie für Glück und Gesundheit mitbekommen? Vielleicht erwarten wir einfach zu viel von „der Medizin“, welche ja auch nur unser gemeinsames Bemühen widerspiegelt.

Stimmt nicht.

Ratlos ist DAS System Medizin, an welches der junge Mann sich gewandt hatte. Nennen wir Schulmedizin oder Universitätsmedizin. Ich selbst bin ein Schüler dieser Lehre. Und bediene mich ihrer durchaus. Nur: Inzwischen wissen wir mehr. Wir Menschen haben dazugelernt. Wir wissen mehr als die vermittelte Schulmedizin.

Beweis?

Hören wir dem jungen Mann doch einfach zu.

„... war ich bei Ihnen in Roth zur Blutanalyse. Meine Themen waren Angst, Depression, Sozialphobie, Übelkeit und Neurodermitis.
Seit siebzig Tagen ernähre ich mich nun No carb, laufe fünf Mal die Woche, nehme die von Ihnen empfohlenen NEM´s und übe mich in Meditation.

Resultat?

  • Die Antidepressiva, die ich seit sieben Jahren nehme (bin 26 Jahre alt), habe ich seit einer Woche ganz abgesetzt.
  • Seit Umstellung zu No carb hat sich die Neurodermitis deutlich verbessert.
  • Den Kortisonverbrauch habe ich einschränken können.
  • Lästige Blähungen haben sich rasch in Luft aufgelöst.

Was bleibt? Es bleibt ein Rest: Ein Teufelskreis von Übelkeit, Angst und daraus resultierenden depressiven Gedanken.

Nun fragt er, ob ich ihm auch hier weiterhelfen könne. Tja. Spontan würde ich Laborkontrolle vorschlagen. Habe er bereits gemacht, sei „auf einem guten Kurs“. Nun ja.

Ich bin viel kritischer, als Sie allgemein glauben. Ich glaube gar nichts. Habe selbst ein Labor 12 Jahre geleitet. Traue den Zahlen grundsätzlich nicht. Ich weiß hier zu viel.
Labore sind keine Automaten, die Tag für Tag zuverlässige Zahlen ausspucken. Die Zahlen variieren. Nur indem ich täglich die Ergebnisse aller Patienten miteinander vergleiche, finde ich solche Schwankungen heraus. Aufwendig. Welcher andere Arzt tut das?

Zurück zu dem jungen Mann. Wissen Sie, was ich dem vorgeschlagen habe? Würde man ein vierjähriges Mädchen fragen, was wohl schuld sei an der „Übelkeit“, würde das spontan sagen: Das Essen.

Sehen Sie, so denke ich. Also habe ich mit ihm über das Essen gesprochen. Es gibt eine Nahrung, die ganz unbedingt verträglich sein muss. Keine Übelkeit hervorrufen kann. Diese Nahrung ist man selbst. Der eigene Körper. Also Fleisch. Da kann es keine Abwehrreaktion geben.

Denken Sie selbst weiter.

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