Schneller Puls ...

Artikel #923 vom 23.10.2017


Atemnot und Herzschmerzen kennen viele Menschen. Immer mal wieder. Ob Jung oder Alt. Auch Sie?

So wurde beim Internistenkongress in Wiesbaden über einen 29 Jährigen mit diesem Beschwerdebild berichtet. Der ging natürlich zum Arzt. Auskunft: „ Sie sind gesund. Unsere Herzuntersuchung hat nichts ergeben.“ Sehr hilfreich. Also probierte er Tabletten: Betablocker, Nitrate, Aspirin, Antirheumatika, Calciumantagonisten... ohne jeden Erfolg.

Ein kluger Spezialist kam nach langem Nachdenken und neuen Untersuchungen auf die Lösung: Der junge Mann hatte im Blut zu wenig Arginin. Eine Aminosäure, welche NO produziert und damit Blutgefäße überhaupt erst weit stellt. Auch am Herzen. Genau so funktioniert Viagra anderen Ortes. Argininmangel produziert also schnellen Puls, Atemnot, Angina pectoris. Auch nachts im Bett.

Für diese Erkenntnis gab es 1998 den Medizin‐Nobelpreis. Lesen wir Ärzte das nicht?

Aber bleiben wir lieber bei Ihnen, lieber Mitmensch. Kennen Sie Ihren Arginin-Spiegel? Weshalb nicht? Kann man im Blut messen. Vorsorglich. Und falls Sie zu wenig haben, einnehmen. Tun z.B. Hochleistungssportler, Olympiasieger, die damit die Durchblutung ihres Herzens und somit die Leistungsfähigkeit dramatisch steigern. Weshalb Sie nicht?

Arginin ist nicht ein, sondern ist DER entscheidende Faktor, für offene Blutgefäße. Am Herz. Im Gehirn. Im Körper.

Weshalb eigentlich werden Nobelpreise vergeben, wenn diese Tatsachen weithin unbekannt
sind und bleiben?
Dazu passt wie die Faust aufs Auge ein prägender Moment in meiner Praxis:

Da besucht mich soeben ein früherer Radprofi. Hochleistungssportler. Jetzt viel reisender Manager. Kommt soeben aus New York, wo er zwei Mal im Krankenhaus landete. Beim ersten Mal Verdacht auf Schlaganfall, beim zweiten Mal Verdacht auf Herzinfarkt. Gefunden wurde jedoch nichts.

Nichts gefunden? Nun ja. Der leicht beunruhigte junge Mann (wann folgt die dritte Attacke?) hatte – gemessen hier und heute ‐ einen typischen Argininmangel. Arginin – eine Aminosäure. Im Eiweiß enthalten. Inzwischen sind Sie ja alle Experten:

Arginin ist genau der Stoff, der über die Bildung von NO die Blutgefäße weit stellt, sie buchstäblich aufsprengt (Prinzip Nitroglycerin, NO3). Arginin gibt es ja inzwischen sogar in deutschen Apotheken. Als Pulver.

Wird in deutschen Arztpraxen (Laborauskunft) sehr selten gemessen. In Deutschland gibt es dafür den Ausdruck „Herzneurose“. Also Herzbeschwerden ohne organisch fassbaren Befund.

All die Zusammenhänge sind bekannt seit Vergabe des Medizin‐Nobelpreises 1998. Warum ich dies schreibe? Weil ich es tröstlich finde, dass auch die medizinisch so hoch gelobten Krankenhausärzte in Amerika ihre eigenen Nobelpreis‐Arbeiten offenbar nicht lesen.

Wir messen Arginin routinemäßig seit 1996. Wussten Sie, dass Menschen mit eiweiß‐betonter
Kost vier Mal weniger Herzinfarkt erleiden? Jetzt wissen Sie weshalb: Arginin.

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