Die Anti-Krebs-Kost

Artikel #904 vom 24.07.2017


Gibt es nicht. Existiert nicht. Hat soeben wieder ein Onkologe meiner Patientin versichert. Nun... der Mann spricht falsch. Wir wollen annehmen, dass er einfach nicht informiert ist. Dass er nicht weiß. Dass er nicht genügend Zeit hat, neueste Literatur zu lesen.

Schickt mir Frau Professor Kämmerer (Sie wissen schon: Uni Würzburg, Keto-Diät bei Brustkrebs. Ihr inzwischen berühmtes Buch sollten Sie wirklich kennen), schickt sie mir einen Artikel aus einer mir unbekannten Zeitschrift „Guter Rat“ 17.2017, Seite 68 zu. Als Titel die Überschrift dieser News. In diesem längeren Artikel wird in sehr zurückhaltender, seriöser Weise über ketogene Diät gegen Krebs gesprochen. Beeindruckend die drei Aufhänger – gehören immer dazu -, also drei Krebspatienten, nämlich

  • Flugkapitän, 56, Nierenkrebs operiert, 26 Lungenmetastasen operiert, ein zweites Mal Lungenmetastasen, ein drittes Mal… Inzwischen 15 Kilo schlanker, sitzt wieder im Cockpit. Tja. Was sagt man da.
  • Lehrerin, 61 Jahre, Blasenkrebs mit Lymphknotenbefall. Nur teiloperiert (Krebs also belassen). Sieben Wochen später „fanden die Ärzte nur noch Narbengewebe“, keinen Krebs mehr. Tja. Was soll man da sagen.
  • Und jetzt besonders anrührend, weil ein Kind:
    Inoperabler Hirnstammtumor (Astrozytom), der unter Chemotherapie sogar noch wuchs. Wurde aufgegeben. Konnte kaum atmen, nicht schlucken. Dann kam die Mutter (ausdrücklich nicht die Ärzte, nicht das Krankenhaus, die Mutter!) auf die Idee mit ketogener Sondenernährung. Tumor halbierte sich, der inaktive (!!!) Rest konnte sogar bestrahlt werden. Jetzt: Das Kind ist krebsfrei.
    Tja. Was soll man da sagen.

Es gibt also keine Anti-Krebs-Diät, verehrte deutsche Onkologen? Was ist Wahrheit? Gab´s da nicht mal ein ärztliches Gelöbnis? Jedenfalls

  • laufen derzeit über 10 Studien mit Krebspatienten, die während der Chemotherapie ausdrücklich fasten müssen. Studien auch in der Mayo-Klinik oder in der Berliner Charité. Über Professor Longo hatte ich bereits berichtet (News 1, News 2, News 3).
  • Zitat: „Die ketogene Diät imitiert die Wirkung des Fastens - obwohl man dafür nicht hungern muss“. So Frau Professor Kämmerer, Würzburg. Ist also einen Schritt weiter. Dem Fasten vorzuziehen.
  • Ein weiterer Effekt der fettreichen Low-carb-Ernährung: Sie fördert den Muskelaufbau und den Fettabbau, ist deshalb bei Sportlern auch als anabole Diät bekannt. So Kämmerer. Bedeutet bei Krebspatienten: Sie entwickeln mehr Kraft. Das Leben wird ein bisschen erträglicher.
  • Aktuell untersuchen weltweit rund 15 Studien den Einfluss der ketogenen Diät auf Krebsarten wie Lungen- oder Hirntumoren.

So der Stand der Dinge. Auch in meiner kleinen Praxis finden sich eine Handvoll Krebspatienten, die meisten schon aufgegeben von der Schulmedizin, die heute lustig herumhüpfen und springen. Gesund sind. Kein Krebs mehr. Dank Ketose.

Natürlich glaube ich als Molekularmediziner an eine Basis dahinter. Erst müssen Ihre Blutwerte optimiert sein, insbesondere das Aminogramm. Dann dürfen Sie auf Wunder… hoffen.

Wissen Sie, was mich freut? Ich weiß ganz genau, dass es deutsche Onkologen gibt, die diese News regelmäßig studieren. Vielleicht tut sich eben doch langsam etwas.

Aktuelles