Die Dame war über 80

Artikel #879 vom 22.05.2017


und hatte Angst. Deswegen fragte sie um Rat. Angst nämlich vor einer Lungenentzündung. Das ist berechtigt: Solch eine Krankheit ist in diesem Alter sehr ernst zu nehmen.

An einer Lungenentzündung ist meine Oma gestorben.

Hintergrund war eine kluge Überlegung: Ihr war aufgefallen, dass sie viel zu oft und mit schöner Regelmäßigkeit Bronchitis bekam. An der sie dann lange herumlaborierte. Hatte sich deswegen sogar schon impfen lassen. Aber leider: Der nächste Husten kam bestimmt.

Im Blut leicht erkennbar. Entzündungsfaktoren wie BKS und CRP waren erhöht. Mein Kommentar dazu:

  • Normale Ärzte verschreiben Antibiotika.
  • Wir versuchen Ihr Immunsystem zu stärken.

Der Versuch war erfolgreich. Handschriftlich: „ Ich hatte diesen Winter keine Bronchitis und auch keine Grippe“.

Jeder von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ist inzwischen auch schon fast ein Doktor. Und weiß, wie man ein Immunsystem stark genug macht. So auch in diesem Fall:

  • Aminosäuren anheben.
  • Zink, um aus diesem Aminosäuren Eiweiß aufzubauen. Also Immunsystem.
  • Vitamin D als stärkstes Immunstimulanz.

Eigentlich banal. Man hätte noch Orthomolar oder Vitamineral zugeben können.

Das bisher war nur Einleitung. Ein wenig Alltag. Tatsächlich treibt mich etwas ganz anderes, über die Dame zu plaudern:

  • Bluthochdruck. Bis 220 syst. Also bedenklich. Das ganze über 30 Jahre.
  • Selbstverständlich eingestellt mit Tabletten wie Atacant und Candesartan. 30 Jahre lang.

In dem Brief, in welchem sich die sehr agile, kluge Patientin für die Heilung von Bronchitis bedankt, fällt eine Nebenbemerkung. Wieder so eine, die die gesamte Schulmedizin beschämen sollte. Aufwecken sollte. Ich lese nämlich:

  • „Ihre Ratschläge und die Einnahme der empfohlenen NEM… haben mir sehr geholfen, so dass ich meine Blutdrucktabletten weglassen kann“.

Wieviel Patienten mit Bluthochdruck kennen wir in Deutschland? Wie viel Millionen? Selbstverständlich alle mit Tabletten eingestellt. Selbstverständlich. So wie in diesem Fall Jahrzehnte lang. Jeden Tag.

  • Da denke ich sehr wohl auch an Umsätze. An Kosten.
  • Denke als Arzt aber auch an die Beipackzettel: An die Nebenwirkungen bis hin zum Tod.
  • Wissend, dass: Wo kein Kläger, da kein Richter… Die Nebenwirkungen stillschweigend mit anderen Tabletten zugedeckt werden oder
  • wenn es der Tod ist, dem Alter zugeschrieben werden.

Dieser eine Fall ist wie ein Vorhang im Theater, der aufgezogen wird: Dahinter steht ein in meinen Augen unmenschliches System. Unmenschlich daher, weil es ja menschliche Alternativen gäbe, die einfach nicht beschritten werden.

In diesem Fall übrigens waren es Magnesium und Omega 3. So banal, so primitiv. Zwei Worte haben 30 Jahre lang Tabletteneinnahme beendet.

Sagen Sie mal: Regt Sie gar nichts mehr auf?

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