Vitamin C besiegt Krebs

Artikel #810 vom 29.08.2016


Einzelfälle zum Thema gibt´s genug. Nur eben praktisch keine Studien. Schon gar nicht Großstudien. Alles verständlich. Welcher Arzt traut sich schon, einer größeren Anzahl von Patienten in der Klinik – für eine Studie – die Wahl zu lassen zwischen
  • Vitamin C – Infusionen
  • oder etablierter Chemotherapie

Auch ich würde in der Klink gar nicht darüber sprechen, sondern gleich mit der Chemotherapie beginnen. Wissen Sie weshalb? Schon aus rein rechtlichen Gründen. Diese Behandlung ist etabliert, ist abgesichert und ein Misserfolg kann Ihnen niemals zur Last gelegt werden.

Misserfolg? Bei den vier häufigsten Krebsarten mit Metastasen, also bei über 50% der Krebsfälle ist Chemotherapie von vorneherein sinnlos. Verlängert die Lebensdauer nicht. Hat uns Prof. Hölzel, Uni München 2004 bewiesen. Sogar im Spiegel abgedruckt und kommentiert. (SPIEGEL 41/2004). Siehe News.

Deshalb finde auch ich es klug, zu kombinieren. Chemotherapie + Vitamin C- Infusionen. Eine Kombination, vor der der normale deutsche Onkologe dringend warnt. Da würde sich irgendetwas „gegenseitig aufheben“. Zwar alles längst widerlegt, aber erst letzte Woche wurde ein Patient von mir wieder vor Vitamin C- Infusionen gewarnt. Während der Chemotherapie.

Nützt nix. Der Fortschritt schreitet fort. Nehmen wir den wohl schlimmsten Krebs, Bauchspeichelkrebs mit Metastasen. Da hat schon 2012 die Arbeitsgruppe um Mark Levine etwas sehr Auffälliges gezeigt:

Patienten mit metastasierendem Bauchspeicheldrüsenkrebs (etwas ziemlich Verzweifeltes) bekamen die übliche Standardtherapie Gemcitabine und Erlotinib. NEU: Dazu Vitamin C in steigender Dosis.

  • Nach acht Wochen war der Primärtumor bei acht von neun Patienten geschmolzen. Kleiner geworden.
  • Bei den drei Patienten mit der höchsten Vitamin C- Dosis sogar ganz auffällig kleiner geworden.
  • Und auch die Metastasen waren bei sieben von neun Patienten entweder stabil geblieben oder kleiner geworden.
  • Und all dies sei ausdrücklich „nicht typisch“ für die normale Chemotherapie, für die Standardbehandlung.

Die zusätzliche Gabe von Vitamin C als Infusion hat in den Worten der Forscher einen dramatischen Effekt auf den Tumor und auf die Metastasen. Ein Effekt, der von der Chemotherapie allein – und da kennt man sich aus – nicht zu erwarten war.

Ausdrücklich betonen die Forscher, dass sich aus vielen theoretischen Erwägungen heraus acht Wochen Behandlung kaum lohnen. Dass Vitamin C sehr viel länger gegeben werden müsste. Und dass man dann sehr viel stärkere Effekte erwarten könne. Diese Studie ist noch nicht gemacht.

Anhang: Die gleiche Arbeitsgruppe hat die gleichen Experimente auch bei Mäusen durchgeführt, denen man Bauchspeicheldrüsenkrebs eingepflanzt hat. Und hat gefunden

  • dass die Kombination Gemcitabine + Vitamin C das Tumorwachstum sehr viel stärker hemmte als Gemcitabine (Chemotherapie) allein.
  • dass Vitamin C das Wachstum zu 50 % reduzierte bei einem bestimmten Tumortyp, der auf Gemcitabine überhaupt nicht ansprach.

Fazit: Ein kluger Einstieg, um rechtliche Hindernisse zu umgehen: Einfach Chemotherapie zu kombinieren mit Vitamin C- Infusionen. Mit nachweislich großartigem Effekt sogar beim wohl schlimmsten Krebs. Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen.

Bescheidene Anfrage: Lesen deutsche Ärzte englisch?

Quelle: PLoS One. 2012; 7(1): e29794
Free Radic Biol Med. 2011 Jun 1; 50(11): 1610-1619

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