Bin ich gelegentlich dann, wenn meine Mittel erschöpft sind, dem Patienten aber nicht geholfen wurde. Da kann ich noch so sehr auf die Blutanalyse gucken… da kann ich noch so sehr um Ecken denken, vielschichtig grübeln, im Pschyrembel stöbern … ich finde keinen guten Rat.
Dann ahne ich: Das Ganze hat äußere Gründe. Mir nicht zugänglich. Damit meine ich zum Beispiel
Etwas Mechanisches. Eingeklemmter Nerv, eine gebrochene Rippe.
Oder eine laufende Scheidung. Gegen diesen inneren Hass komme ich oft nicht an.
Oder Vergiftung. Chemie in Ihrer Wohnung (Holzschutz, Desinfektion, Schimmel hinter der Tapete und so weiter).
Natürlich sammle ich solche Erfahrungen und gebe sie in diesen Fällen weiter. Als Vorschläge. Als Ratschläge. Als mögliche Hilfestellung.
Bis ich die heutige Mail gelesen habe. Da ging es um einen jüngeren Herrn, dem bei der leisesten Anstrengung "die Brust zersprang". So wie Angina pectoris. Niemand half. Natürlich verschwand das nach Einnahme von Arginin und Magnesium. Sie kennen sich inzwischen aus. Herzkranzgefäße hatten sich verkrampft (daran kann man sterben). Wir haben sie "entspannt".
So weit, so gut. Auffällig bei dem jungen Mann das sehr hohe Cortisol. Der Stress. Die innere Anspannung. Der falsche innere Dialog. Dazu mein üblicher Ratschlag: Meditation oder lange Läufe. Und seine Antwort? Was sagen Sie dazu? Könnten Sie mich beraten?
"Weniger erfreulich: Aussicht auf Senkung des Cortisolwerts besteht nicht. Den Dauerstress, den mir eine irrsinnige Migrations- und Eurorettungspolitik – nicht zuletzt wegen der Sorge um die Zukunft meiner Söhne und ihrer Familien (6 Enkel) – seit mehreren Jahren aufzwingt, werde ich auch durch Beten und Meditation nicht los, zumal nicht die geringste Aussicht besteht, dass sich daran durch die Wahl im September etwas ändert, ja dass man sogar noch froh sein muss, wenn die dafür verantwortliche scheinheilige, opportunistische mit ihrer devoten Entourage als das geringere Übel im Amt bleibt. Verzeihen Sie die Offenheit.
Verstehen Sie. Versteh ich auch. Diesen täglichen inneren Dialog werde auch ich nicht stoppen können. Denn der wird ja täglich durch Zeitungsnachrichten neu geschürt.
Genau dies werfe ich der Dame ja vor: Sie hat unser Denken nicht zum Positiven geändert. Durchweg. Bei 82% der Bevölkerung. Sondern sogar friedliche, behäbige, saturierte Bundesbürger auf schlimme Gedanken gebracht.
Übrigens: Natürlich kenne ich die Lösung des Problems. Ich bräuchte ja nur zitieren, wie andere Demokratien dieser Welt mit einem Problem umgehen, was alltäglich ist und was uns die nächsten Jahrzehnte, Jahrhunderte beschäftigen wird. Zitieren würde ich den Nachrichtenkanal N-TV Mitte September und Ende September.
Dass ich das nicht tue, zeigt, dass sich auch bei mir inzwischen etwas verändert hat. Ich weiß genau, dass ich wieder einige von Ihnen aufbringe, ärgere. Deren Kommentare möchte ich mir einfach ersparen.
Sehen Sie: Man wird langsam zum Feigling.