Die neue Heilkunst: Epigenetik

Sind Sie aufnahmefähig für Neues? Für Überraschendes? Für… Nettes? Aus dem Mund eines Internisten? Man höre und staune: Internisten sprechen doch sonst nur über langweilige Dinge. Über Gesundheit oder Krebs oder Herzinfarkt. Lassen Sie sich heute bitte an die Hand nehmen und Ihr Unterbewusstsein zum Strahlen bringen. Es lächeln, es sich freuen lassen über…

die neue Heilkunst. Eine Kunst und - Kind unserer Zeit. Also High-Tech. Knallharte Wissenschaft. Naturwissenschaft. Die sich bezieht auf die neuesten Erkenntnisse der Genforschung. Und die sich – und das ist wesentlich – eben nicht nur auf langweilige Gesundheit bezieht sondern…

...auf mehr. Auf ein Leben über der und jenseits der Gesundheit. Die neue Heilkunst will nicht nur gesund machen – das ist banal – sondern Ihnen viel mehr schenken: Lebensfreude, Lebensenergie, Lebensglück.

Die neue Heilkunst ist also Frohmedizin. Den Gegensatz kennen Sie: Die Drohmedizin. Drohmedizin agiert mit der "fear of death". Frohmedizin dagegen plädiert für "joy of living". Für Lebensfreude. Das Resultat der neuen Heilkunst lässt sich bildlich darstellen.

Sie sehen hier eine junge Frau von knapp 40, die die neue Heilkunst seit Jahren lebt. Buchstäblich. Das also ist das Ziel. Dahin möchte ich Sie führen...in ein strahlendes, neues Leben.

Wenn Ihnen dieses Bild zu weit weg ist von der Realität – ich ahne Ihre selbstkritischen Gedanken – dann lassen Sie mich ein zweites Bild zeigen. Ein bisschen erdverwurzelter. Ein bisschen bodenstämmiger. Ein bisschen mehr Macho. Einen jungen Mann in black. Wobei jung hier heißt "knapp 70". Der hüpfende Jungspund ist wirklich knapp 70.

Will sagen: Die neue Heilkunst führt zu dramatischen Resultaten. Einen besseren Beweis als Bilder gibt es einfach nicht. Ja – was ist sie denn nun, diese neue Heilkunst?

Die alte, die Universitätsmedizin, die Medizin, die ich 17 Jahre auf der Uni gelernt und auch gelehrt habe, ruht auf einem stabilen Fundament. Auf der Pharmaindustrie. Schulmedizin, also Drohmedizin verabreicht Pharmaka. Dagegen ist nichts einzuwenden. Wenn es keine Alternative gäbe.

Gibt es aber. Langsam, ganz langsam lernen wir Frohmedizin. Die also nicht nur Gesundheit schafft, sondern auch Lebensglück. Die weit über die Gesundheit hinausreicht. Und wie macht sie das? Da kann es nur einen Weg geben: Frohmedizin beeinflusst Ihre Gene. Und Gene verändern Ihr Leben. Dramatisch.

Weshalb Sie von der neuen Heilkunst nichts oder bisher nur ganz wenig gehört haben? Das hat uns Professor Antes in der FAZ erklärt. Professor Antes ist Chef der Cochrane Bibliothek in Freiburg. Eine Institution, die medizinisch wissenschaftliche Artikel auswertet. Ein Beispiel: Dort wurden aus 120.000 Interventionsstudien, die den hohen Qualitätsanforderungen entsprachen, 50.000 vergleichende Studien ausgewählt. Studien, die sich damit beschäftigen, wie Sie auf Ihre Gesundheit Einfluss nehmen können. Ohne Medikamente. Genau das ist der Witz. 50.000 Studien als Basis der neuen Heilkunst.

Und in dem Artikel von Professor Antes lesen Sie den knallharten Satz "die deutsche Medizin ist vom globalen Wissenspool abgeschnitten". Und das wird ausführlich begründet. Beispielshalber mit einer Großstudie in Deutschland, die beweist, dass 80% der deutschen Ärzte – auch an den Universitäten – nicht regelmäßig englische Fachzeitschriften lesen. Und der wissenschaftliche Fortschritt ist nun einmal englisch. Englische Studien werden 50 mal häufiger zitiert als deutsche. Nennt man den Impact-Faktor.

Ein typisches Beispiel ist Professor von Zurhausen. Deutscher Nobelpreisträger 2008. Hat den Zusammenhang zwischen einem Virus und Gebärmutterhalskrebs erforscht und bewiesen. Die zugehörige Studie fand statt in 30 Ländern, an 90 klinischen Zentren. Deutschland war...nicht dabei. Zitat "Deutschland spielt in der Medizin nur eine Nebenrolle oder taucht an vielen Stellen überhaupt nicht auf". Zitat Ende.

Die neue Heilkunst also ist – in Deutschland – im wesentlichen unbekannt. Sie zielt ab auf das Genom, und nicht auf Pharmaka. Sie können sich denken, dass der neuen Heilkunst damit auch ganz entscheidend...Geld fehlt. Dass sie ohne die Milliarden Dollar-Unterstützung der Pharmaindustrie auskommen muss. Dabei ist die Rolle der Pharmaindustrie – für den Patienten – doch recht kläglich:

Das wird blitzartig klar durch ein Interview. In der Zeitschrift Capital Februar 2010. Ein Interview mit dem Chef von Roche. Immerhin das weltgrößte Biotech-Unternehmen. Und das erfolgreichste Pharmaunternehmen Europas. Der Chef von Roche, Herr Severin Schwan, ist ein junger Jurist. Außerordentlich tüchtig und blitzgescheit. In dem Interview referiert er, ohne rot zu werden 3 Tatsachen. Die ein Arzt niemals laut und öffentlich enthüllen würde:

  1. 50% aller Pharmatabletten sind von vorneherein unwirksam. Das ist einfach so. Weiß das der Patient?

  2. Das neueste Arzneimittel gegen Brustkrebs von Roche, Herceptin, wirkt nur bei 20% der Patienten. Herr Schwan nennt es einen Blockbuster (Zitat). Pro Behandlung bringt es 40.000 €. Wirkt aber nur bei 20%. Sagt man das den Patientinnen?

  3. Dahinter stecken biochemische Tatsachen: Heutige Medikamente setzen an nur rund 100 Zielmolekülen an. Die menschliche Zelle hat aber 2 Millionen dieser Zielmoleküle. Das sagt alles.

All diese erschreckenden, fast grauslichen Tatsachen wären hinnehmbar. Wenn es keine Alternative gäbe. Dummerweise gibt es die. Die neue Heilkunst. Die nämlich wirkt auf das komplette Genom. Also auf alle Zielmoleküle.

Und damit kommen wir zum entscheidenden Punkt. Zum wirklich Neuen: Wir können unser Genom ändern. Unsere Gene. Das ist für viele von uns neu. Wir sind gedanklich festgelegt durch Darwin, besser noch durch Mendel: Gene sind etwas Fixes. Etwas Festes. Etwas Unwiderrufliches. Wir sind unseren Genen ausgeliefert.

Höre ich täglich in meiner Praxis. Mutter mit Kind. Beide übergewichtig. Begründung? Die Mutter ist sich ganz sicher: Das ist genetisch, Herr Doktor. Aber bitte nicht schmunzeln: Jeder Arzt nimmt eine Anamnese auf. Eine Familienanamnese. Und frägt, ob schon die Eltern oder Großeltern diese oder jene Krankheit gehabt hätten. Hintergrund: Krankheiten seien genetisch fixiert. Nimmt jeder Arzt automatisch an. Ist aber falsch.

Tatsächlich stimmt: Gene regieren unsere Gesundheit. Das ist eine Tatsache. Gene produzieren, wie Sie wissen, Proteine, also Eiweiße. Zum Beispiel Enzyme. Und die wiederum regulieren unseren Stoffwechsel. Und der Stoffwechsel beherrscht unseren Organismus wie das Herz oder die Leber. Und diese Organe wiederum bestimmen unsere Gesundheit. Unsere Leistungskraft. Unser Leben.

Neu ist nun: Gene sind nicht fixiert, Gene sind veränderlich. Zahl gefällig? Wenn ich modernen Genforschern glaube, sind 2% Ihrer sämtlichen Gene fest. Unveränderlich. Und 98% warten auf Ihr Kommando. 98% sind veränderlich.

Kommando? Was für ein Kommando? Gene sind abhängig von der Umwelt und vom Lebensstil. Also von der Außentemperatur, Stichwort Klimakatastrophe, genau so wie von unserer persönlichen Art zu leben: Sitzen wir herum oder laufen wir täglich.

Die neue Heilkunst, die Lehre von den veränderlichen Genen, nennt man heute Epigenetik. Unter diesem Stichwort finden Sie Bücher und Internetartikel.

Die Epigenetik beruht auf einer höchst verwunderlichen Entdeckung der Genforscher. Man hat ja zunächst einmal nur ganz grob und allgemein die Menge unserer Gensubstanz, die DNA bestimmt. Das kann man sehr genau. Wie viel DNA enthält jede menschliche Zelle. Und hat dann ausgerechnet, dass aus der gemessenen Menge an DNA etwa 125.000 Gene entstehen können. Eine Riesenzahl. Und dann machte man sich an die Arbeit. Bestimmte Gensequenzen. Und fand schlussendlich in der Realität nur 25.000 Gene. Also nur ein Fünftel der erwarteten Menge.

Frage: Was ist denn dann mit der restlichen DNA? Mit den restlichen 80%, die ja nun zweifelsfrei vorhanden sind. Daran wurde geforscht. Inzwischen wissen wir: 40% des gesamten Erbgutes, der gesamten DNA sind nicht Gene, sind keine Informationsträger, sondern sind

Umbau-Schalter

Sind also Schalter, die Gene ein- und abschalten können. Diese Entdeckung war eine kleine Sensation.

Gene reagieren also über Umbauschalter, über Genschalter auf Einflüsse der Zelle. Beispiel: Der PH-Wert. Sauer oder basisch. Und die Zelle wiederum wird sauer oder basisch durch das, was Sie essen. Reagiert also auf die Umwelt. Auf Sie.

Sie haben es in der Hand, ob ein Gen ein- oder ausgeschaltet wird. Ob ein Gen lokal verändert wird. Geswitcht wird.

Diesen Mechanismus hat die Natur schon immer benutzt. Darwin hat das seinerzeit noch nicht gewusst. Darwin hat geglaubt, dass die Evolution sich kontinuierlich entwickelt. Dass es ständig zu kleinen Mutationen kommt und die sich dann "ausmendeln". Dass der Stärkere überlebt. Ein kontinuierlicher Vorgang.

Heute wissen wir das besser: In der Entwicklung der Erde gab es immer wieder Evolutionssprünge. Plötzliche dramatische Veränderung. Also Klimakatastrophen. Meteoreinfälle. Vulkanausbrüche. Die auf einen Schlag 90% aller Lebewesen getötet haben.

In diesen Stresszeiten hatten sich die Gene der Überlebenden sprunghaft verändert. Die Umwelt also hat die Geninformation im Lauf der Jahrmillionen und Jahrmilliarden immer wieder sprunghaft verändert.

Wissen Sie was das praktisch heißt? Was das für Sie bedeutet? Etwas ganz Herrliches. Lassen Sie mich es in typische Frohmedizinworte fassen:

Umschmeichle Deine Gene

dann verwöhnen sie Dich

Oder prosaisch: Du hast Deine Gene selbst in der Hand. Und damit Deinen Stoffwechsel. Und damit Deinen Organismus. Und damit Deine Gesundheit.

Was ich Ihnen hier vortrage, ist längst bewiesen. Vom wohl berühmtesten Arzt dieser Zeit, von Professor Dean Ornish. Vom Time Magacine 2009 gewählt zu "einem der einflussreichsten Menschen seiner Zeit". Auf dem Titelblatt. Professor Ornish wurde berühmt für seine neue Methode, die da lautet:

Gene umschmeicheln.

Und dass man das kann, hat er bewiesen nicht an irgendetwas Abseitigem wie zystische Fibrose oder einer seltenen Art der Leukämie, sondern knallhart, plakativ und ganz praktisch an drei Zuständen. Am

Krebs

Infarkt

Der Unsterblichkeit

Er hat also bewiesen, dass man mit der Methode "Gene umschmeicheln" innerhalb von 3 Monaten – bitte noch einmal: innerhalb von nur 3 Monaten – Krebsgene abschalten kann. Veröffentlicht in PNAS 2009. Hat eingeschlagen wie eine Bombe. Wie er das gemacht hat?

Bei Patienten mit Prostatakrebs wurde eine Biopsie aus dem Krebs entnommen. Und ein Genmuster erstellt. Typisch Krebs. 3 Monate wurden die Gene umschmeichelt und...400 Gene waren verändert. Typische Krebsgene waren abgeschaltet.

Hatten Sie gewusst, dass das geht? Dass man Krebsgene abschalten kann? Berühmt wurde Professor Ornish ja schon 10, 15 Jahre früher. Als er damals bewies, dass mit der gleichen Methode, nämlich mit dem Umschmeicheln der Gene, sich der Herzinfarkt besiegen lässt.

Das hat er bewiesen an Leuten nach Herzinfarkt. Die er in seiner Klinik in Los Angeles aufnahm. An denen er per Herzkatheder zeigen konnte, dass verstopfte Herzkranzgefäße wieder weit wurden, wieder aufgingen. Ablagerungen verschwanden. Und das ohne jede Operation. Er hat, wie Sie sich denken können, damals gegen stärksten Widerstand des medizinischen Establishment gekämpft. Heute hat er gesiegt.

Damals wusste er noch nicht von den Genen, die er mit seiner Methode verändert. Dass er das aber geschafft hat, zeigt uns ein Zitat von Professor Bauer, dem wohl führenden deutschen Epigenenetiker, der zum Thema Herzgesundheit wörtlich sagt:

"Das Geheimnis liegt nicht im Text der Gene, sondern in der Regulation ihrer Aktivität". Und die Regulation der Genaktivität – die jeder von uns selbst in der Hand hat – ist die entscheidende Regelgröße für Herz-Kreislauferkrankung – oder – Gesundheit.

Und noch einen dritten Themenkreis hat Professor Ornish vor uns wie auf goldenem Geschenkpapier ausgebreitet: Die Unsterblichkeit. In der Sprache der Wissenschaft geht es dabei um das Wunderenzym Telomerase. Er hat also Gene umschmeichelt und fand nach 3 Monaten einen Zuwachs an diesem Enzym um 25%. Veröffentlicht 2008.

Sie erinnern sich: Telomerase ist das Wunderenzym, was die Telomere verlängert. Und was die Zellen und damit den Organismus ewig jung macht. Telomere sind die Endstücke der Chromosomen. Die bei jeder Zellteilung ein kleines bisschen kürzer werden. Sind die Telomere verbraucht, stirbt die Zelle.

Das Wunderenzym Telomerase verhindert nicht nur den Abbau der Telomere bei der Zellteilung, sondern macht die Endstücke sogar immer ein bisschen länger. Deswegen sind Keimzellen wie auch Stammzellen unsterblich. Die enthalten sehr große Mengen von diesem Wunderenzym.

Epigenetik Teil II

Drei Themen also sind es, die Professor Ornish beschäftigt haben. Und die ich ein bisschen verfolgen möchte in dem was kommt: Krebs, Infarkt, und die Unsterblichkeit.

Ach ja: erzählen wollte ich Ihnen natürlich auch noch, wie Professor Ornish die Gene umschmeichelt hat. Ganz banal. Ganz simpel. Ganz einfach. Ihnen wohl bekannt. Mit drei geheimnisvollen Rezeptchen:

  • Täglich 30 Minuten Bewegung. Nennen Sie joggen.

  • Täglich Obst, Gemüse, Eiweiß, Vitamine, Omega 3. In der "Krebsarbeit" ist Eiweiß Tofu. In der "Telomere-Arbeit" nimmt er Sojaeiweißpulver.

  • Und als drittes täglich eine Stunde Entspannung. Also Yoga.

Bitte gucken Sie genau auf die Zeitangaben: 30 Minuten. 1 Stunde! Genau so hat er’s geschafft. Wir können das Schema natürlich übersichtlicher gestalten. So, dass Sie es wieder erkennen. Schließlich lesen Sie das jetzt schon über 20 Jahre in Stern, Bildzeitung, Managermagazin und auf unzähligen Vortragsplakaten, dass

Gene umschmeicheln heißt: Bewegung – Ernährung - Denken

In Deutschland: "Forever young". Erfunden und besungen von Rod Stewart, dem begnadeten Kettenraucher. Wie man an seiner Stimme erkennt.

Professor Ornish ist ein blitzgescheiter Mensch. Weshalb der gerade diese drei Themen bearbeitet hat, ist klar: Die WHO nennt Krebs den Killer Nummer 1, beginnend am 1. Januar 2010. Weltweit. Übersetzt heißt das für Deutschland: Täglich 580 Tote. Krebstote. Jeden einzelnen Tag. Und da macht sich unsere Bundesregierung ernsthafte Gedanken um die zwei oder drei Schweinegrippe-Tote. Jeden Tag sterben 580 Deutsche am Krebs.

Das betrifft übrigens jeden dritten Deutschen. Jeder dritte Deutsche bekommt im Laufe seines Lebens Krebs. Heißt ganz anschaulich: Gucken Sie doch verstohlen erst einmal links und dann rechts Ihren Nachbarn an. Wenn die beide strahlend und gesund aus der Wäsche gucken, dann haben Sie ...Nein, nein. Dran sehen Sie, dass Statistik nicht immer stimmt. Hoffentlich.

Die WHO hat die Gefäßkrankheiten (Infarkt, Schlaganfall) den Killer Nummer 1 genannt bis Ende 2009. Wurde also durch den Krebs abgelöst. Und Telomere? Nun, forever young ist der Herzenswunsch von uns allen. Aber ganz so banal ist es nicht: Die meisten Studien zur Telomerase, zur Verlängerung der Telomere wurden ausgerechnet an Monozyten gemacht. An weißen Blutkörperchen. An Abwehrzellen. An Ihrem Immunzellen. Man hat also in den meisten Telomerase-Studien tatsächlich die Lebensdauer des Immunsystems verlängert.

Und damit Ihr Leben. Kein Zufall. Der Zusammenhang zwischen Immunsystem und langem Leben ist sehr, sehr eng. Wissen wir von Frau Professor Pert vom NIH. Der größten medizinischen Forschungseinrichtung dieser Welt. Hat die größte medizinische Bibliothek dieser Welt. Hat ein Jahresetat von 29 Milliarden Dollar. Hat assoziiert über 100 Nobelpreisträger, die für diese Institution forschen.

Einer der führenden Figuren dort, die Immunologin Frau Professor Pert gibt so Sätze von sich wie

"Das Immunsystem bestimmt Ihr Leben".

Oder meinen Lieblingssatz, nämlich

"Jede Heilung

ist Selbstheilung"

und meint wörtlich, dass es in Ihrem Leben einzig und allein um das Immunsystem ginge. Gibt sogar gelegentlich Gebrauchsanleitungen. Ich habe Ihnen mal eine aufgeschrieben. Auf die Frage, wie man das Immunsystem möglichst stark und möglichst tüchtig macht, antwortet sie

  • Durch Sport. Täglich

  • Durch Eiweiß statt Zucker, durch Vitamine und Co

  • Durch Meditation. Täglich.

Ein Schema, das Sie zwanglos wiedererkennen. Bewegung, Ernährung, Denken. Sehr genau das, was Professor Ornish "Gene umschmeicheln" nennt.

Die Basis, das Nadelöhr zur neuen Heilkunst, das schauerliche Tor, das jeder von uns als allererstes durchschreiten muss, heißt...Bewegung. Tägliche Bewegung. Mindestens 30 Minuten.

Als ich das als Arzt in Deutschland genau so laut verkündet habe, hat man den Kopf geschüttelt. Jeder stolze Sportwissenschaftler hat selbstverständlich gewusst, dass 2-3 mal die Woche genügt. Heute proklamiert selbst das amerikanische Gesundheitsministerium, dass es täglich sein muss. Jeden Tag. Und zwar nicht nur 30, sondern 60-90 Minuten. Sie sehen...auch wir Ärzte wachsen an der Aufgabe. Nicht nur die Leber.

Bewegung also. Damit möchte ich Sie heute nicht langweilen. Sie kennen sich aus. Was Sie sich dabei einhandeln, hat uns im Jahre 2010 Professor Laufs aus dem Saarland aufgezeigt. Professor Laufs ist Spezialist für Telomere. Also für langes Leben. Und der hat zunächst einmal bei deutschen Leichtathleten gemessen. Durchschnittsalter 20 Jahre. Und hat gefunden, dass die Telomere, die Lebenserwartung bereits der 20-jährigen Leichtathleten deutlich verlängert war. Für mich ein bisschen unerwartet. Weil ich kritisch und skeptisch glaube, dass Leichtathleten auch viele Fehler machen. Zu hart trainieren, übertrainieren. Sich auch schädigen. Aber immerhin.

Drum hat Professor Laufs eben auch gereifte Menschen untersucht. Etwas ältere. Im mittleren Alter, wie er sagt. Mit einer wöchentlichen Laufleistung von 80 Kilometern. Also Hobbyjogger. Und hat bei denen selbstverständlich auch verlängerte Telomere gefunden, aber eben noch viel länger als bei den jungen Leichtathleten. Ein beruhigendes Ergebnis.

Joggen, tägliches Joggen verlängert die Lebenslänge jeder einzelnen Körperzelle. Bewiesen im Jahre 2010. Die Zeitschrift heißt Circulation. Das war das Thema Unsterblichkeit.

Dann erlauben Sie mir eine kurze Anmerkung zum Thema Krebs. Dem zweiten Thema von Dr. Ornish. Auch hier gibt es eine kleine feine Arbeit vom Dezember 2009. Im Arch Int Med. Da hat man 668 Männer mit Darmkrebs gefunden. Nach der Operation und Chemo. Und hat die Hälfte von denen überredet, wöchentlich 6 Stunden Sport zu treiben. Sanften Sport. Ergebnis: Die bewegten Patienten hatten eine 53% höhere Chance, nicht erneut Darmkrebs zu bekommen oder gar zu sterben im Vergleich mit den seriösen Patienten. Mit den Sitzenbleibern.

Sie sehen: Laufen lohnt. Auch und erst recht für Krebspatienten.

Warum das so ist? Weil Bewegung Ihr Immunsystem trainiert. Sagt uns Frau Professor Pedersen aus Kopenhagen. Auch 2009. Sie beweist das an dem Botenstoff Interleukin 6. Ein Stoff, der im angestrengten, also im benutzten Muskel freigesetzt wird und der das Immunsystem wachsen lässt, vermehrt, stärker macht und – noch wichtiger – es koordiniert. Botschaften von einer Immunzelle zur anderen trägt und das Immunsystem so schlagkräftig macht.

Jogger, bewegte Menschen, Menschen, die Ihre Muskeln benutzen, haben also ein schlagkräftigeres Immunsystem. Beweisbar mit Interleukin 6.

Falls Sie sich langweilen bei Nachrichten über Telomere und Krebs und

Interleukin 6: Es gibt auch eine Frohbotschaft. Mit der ich Sie vielleicht ein bisschen aus dem Mittagsschläfchen wecken könnte: Es geht um Geld. Viel Geld. Viel mehr Geld. Läufer sind reicher als die Sitzenbleiber.

Hat bewiesen Professor Lechner in St. Gallen. Freizeitsportler würden, so Professor Lechner, der 12.000 Haushalte untersucht hat, Freizeitsportler also würden im Schnitt 1.200 € mehr verdienen.

Da gucken Sie so enttäuscht. Sie haben natürlich recht. Nur 1.200 €? Auch ich weiß, was meine Frau mit Tochter innerhalb weniger Stunden Shopping verbrät. Aber Gemach: Professor Lechner hat ja nur Gelegenheitsjogger untersucht.

Fragen Sie mal deutsche Spitzenmanager. Wer täglich joggt, wer täglich mindestens 30, besser 60 oder 90 Minuten joggt, verdient nicht durchschnittlich 1.200 € mehr, sondern...hängen Sie einfach ein paar Nullen an.

Lassen Sie mich versichern: Das mit dem Geld stimmt. Man kann sich buchstäblich reich rennen. Das versichert Ihnen einer, der es wissen muss. StRUNz UlRICH

Epigenetik Teil III

Nach dem Nadelöhr Bewegung zu einem viel schöneren, angenehmeren Thema. Ernährung. Essen. Essen gehen. Nenne ich Kunst. Hohe Kunst. Die Kunst liegt darin, dass Richtige mit dem Angenehmen verschmelzen zu lassen. Nämlich genetisch korrekte Kost so zu gestalten, dass sie ein 3-Sterne-Koch nicht delikater servieren könnte. Funktioniert. Geht. Fragen Sie meine Frau.

Das entscheidende Wörtchen war "genetisch korrekte Kost". In meiner Sprache "die drei Diamanten". Und was meine ich damit? Ich meine Eiweiß, Vitamine und Co sowie Omega 3. Genetisch korrekte Kost.

Die drei Worte bedeuten eben aber auch: Alles darüber hinaus ist von Übel. In meiner Sprache Müll. Es gibt einen Physiologen an der Harvard University, der einmal ausgerechnet hat, dass wir täglich 72 % Müll essen. Und nur 28% genetisch korrekt. Wenn das stimmt...dann müssen wir uns nicht wundern. Wir Deutsche. Mit unseren 580 Krebstoten täglich.

Genetisch korrekte Kost ist ganz leicht zu erklären, wenn man einmal das gesündeste Volk der Welt betrachtet. Die Inuits. Die Eskimos. Die – in ihrer ursprünglichen Form – genau so gegessen haben. Und deswegen keine Krankheit kannten. Keinen Herzinfarkt, keinen Schlaganfall, keinen Krebs, keinen Alzheimer, keinen Diabetes...nichts. Alles von Missionaren aufgeschrieben und dokumentiert Anfang des 20. Jahrhunderts. Zu uns gelangt durch die Forscher Anderson und Stefansson in den 30-er Jahren. Kann man alles nachlesen.

Was essen die Inuits? Nicht ganz einfach: Die am Meer, also an der Küste von Grönland haben gegessen...Fisch. Robben. Glauben Sie. Stimmt nicht. Die haben gegessen rohen Fisch. Rohe Robbe. Kleiner Unterschied. Die rohe Robbe ist Eiweiß, voll mit Vitaminen und Co und Omega 3. Genetisch korrekte Kost.

Die im Inland übrigens Karibufleisch. Den ganzen Winter durch. Ausschließlich. Aber halt: Karibufleisch luftgetrocknet. Bei Minusgraden. Also voll mit Vitaminen und natürlich auch Omega3. In Biofleisch sehr wohl enthalten.

Eiweiß also. Das Hauptthema. Ich will’s mit nur ein paar Worten ganz am Rande abhandeln. Denn wer von Ihnen würde sich hier nicht auskennen? Wer von Ihnen hat daheim nicht höchstwertiges, angereichertes, süchtig machendes Eiweißpulver im Frühstücksschrank? Jeder hat’s, ich weiß.

Eiweiß also: Besteht aus Aminosäuren, wie Sie wissen. Darunter 8 essentielle Aminosäuren, wie Sie auch wissen. Und die wichtigste davon heißt

Methionin

Die wichtigste deshalb, weil Methionin nicht nur die Start-Aminosäure jedes Eiweißmoleküles ist, also für jedes Molekül, für jedes Hormon, für jedes rote Blutkörperchen unentbehrlich ist, sondern weil Methionin auch

Krebsgene stumm stellt

Konnten Sie nachlesen im Spiegel 32/2008 sowie 32/2010. Solche Details der Genforschung beschäftigen zum Beispiel Professor Leonhard an der Uni München.

Übrigens interessant: Wenn ein Krebs in Ihrem Körper beginnt, versucht der Körper verzweifelt… lange bevor Sie Krebszellen mit irgendeiner anderen Methode finden können, die Zellen zu bekämpfen. Dabei wird Methionin verbraucht. Für das Ausschalten der Gene. Methionin kann man messen: Im Aminogramm. Tun wir in unserer Praxis täglich. Routinemäßig. Dann geht immer eine Warnleuchte an, immer dann, wenn Methionin absinkt. Ein erster, feiner Hinweis: Achtung, aufpassen.

Für manchen von Ihnen neu und interessant: Die einfachste Methioninquelle heißt Carnitin. Bekommen Sie an jeder Straßenecke, in jeder Apotheke. Hab ich in meiner Schreibtischschublade. Flüssig und delikat nach Ananas schmeckend. Carnitin besteht aus Methionin und Lysin. Ein Wundermittel für die Regeneration, wie ich in Hawaii erleben durfte.

Carnitin ist eine sehr elegante, wohlschmeckende Methioninquelle. Sie verstehen das richtig: Vorsichtshalber. Ich versuche, bei meinen Patienten, bei mir immer möglichst viel Methionin aufzubauen für den Fall, dass einmal...

Nur so viel zum Eiweiß. Lassen Sie uns jetzt zum Teil 2 der genetisch korrekten Kost kommen, nämlich zu Vitamine und Co kommen.

Auch hier habe ich etwas ganz Neues, Wundervolles anzubieten. Im J Nat Canc Inst 2009 haben wir mit offenem Munde zur Kenntnis genommen, dass man mit Selen plus Vitamin E Krebsgene stumm stellen kann.

Mit zwei Stoffen also, von denen wir in Deutschland – fragen Sie Ihren Hausarzt – immer alle genug haben. Stoffe, die wir nicht brauchen. Die völlig überflüssig sind. Drum haben wir 580 Krebstote täglich.

Selen und Vitamin E schalten Krebsgene ab. Bewiesen an Patienten mit Prostatakrebs. Denen man per Biopsie Krebsgewebe entnommen hat. Und Genanalysen gemacht hat.

Nach Gabe von Vitamin E 400 I.E. und Selen 200 µg hat man nach 3-6 Wochen erneut per Biopsie Prostatagewebe entnommen. Und fand ein völlig anderes Genmuster. Ich zitiere: Die kombinierte Gabe von Selen und Vitamin E hat ein Genmuster wie bei gesunden Menschen verursacht.

Solche Studien, wie gesagt vom März 2009, machen mich unruhig. Lassen mich Medizin völlig neu erleben. Lassen endlich einmal Licht am Ende des Tunnels aufscheinen. Krebs scheint uns ja tatsächlich zugänglich zu sein. Den Eindruck hatte ich, hatten auch Sie bisher sicherlich nicht.

Vitamin E also. Kannten wir doch schon. Bereits 1993 verkündete die Harvard Universität, dass sich das Herzinfarktrisiko mit Vitamin E, 200 mg, um 41% senken ließ. Bewiesen an 87.000 Krankenschwestern, 40.000 Ärzten. Wenn das kein Beweis ist.

2 Jahre später, in Cambridge wurde gezeigt, dass man bei Herzinfarktpatienten das Rezidiv, den Rückfall um 75% verringern konnte durch 400 mg Vitamin E. Bewiesen an 2.200 Patienten. Eine sehr aufwendige, wissenschaftlich höchst penibel gestaltete Studie.

War übrigens der Beginn des Unterganges für Vitamin E in Deutschland. Mit dieser Studie ging’s los. Herzinfarkt war nämlich das Thema für Firmen wie Pfizer und andere, welche Statine herstellten. Also Cholesterinsenker. Und die uns erzählten, dass mit diesen sehr teuren Wundermitteln nicht nur das Cholesterin gesenkt würde – unbestreitbar und messbar – sondern auch das Risiko für Herzinfarkt gesenkt würde. Übrigens etwas völlig anderes. Nämlich um so etwa 20% - 40 %.

Und jetzt hören wir Erfolgsquoten von 75% durch ein nicht patentierbares, primitives Vitamin. Die Abwehrschlacht lesen wir ja heute noch monatlich in der FAZ, in der Süddeutschen, im Spiegel, im Stern. Immer wieder so nebulöse Arbeiten, in denen gezeigt wird, dass Vitamin E das Leben verkürzt oder giftig ist oder oder oder. Dazu muss man wissen, dass Pfizer an einer einzigen Tablette, an Sortis einen Jahresumsatz von 12,2 Milliarden Dollar macht. Erst dann versteht man diese merkwürdigen "es wird schon etwas hängen bleiben" -Studien: Vit E, also Weizenkeimöl schadet. Eine verzweifelte Abwehrschlacht der Pharmaindustrie.

Vitamin E und Herzinfarkt also. Das zweite Thema von Dean Ornisch war, wie Sie sich erinnern, der Krebs. Also dann mal los: Vitamin E und Krebs? Dazu gibt es Dutzende, wenn nicht Hunderte Studien. 4 davon habe ich Ihnen aufgeschrieben. Nur um Ihnen klar zu machen, dass hier bereits Millionen Patienten mit Vitamin E behandelt wurden, und dass bei Millionen Patienten Krebs verhindert wurde.

Vit E 50 – 200 mg

35 215 Dickdarm -68%

39 910 Prostata -56%

991 522 Blasen -40%

21 133 Prostata -32%

Lunge -19%

Darm -22%

Sagt Ihnen das Ihr Hausarzt? Bekommen Sie routinemäßig beim Urologen Vitamin-E-Kapseln, um das mögliche Prostatakarzinom zu verhindern?

Wenn Vitamin E ganz erstaunliche, längst bewiesene, in Deutschland aber praktisch unbekannte Wirkungen zeigt, gilt das noch viel mehr für Selen.

Selen verhindert Krebs. Für mich übrigens die wirksamste und stärkste Einzelsubstanz, die der Mensch einnehmen kann. Auch hier nur eine kurze Auflistung von ein paar Studien. Links die Patientenzahl, rechts der Schutz vor Krebs in Prozent ausgedrückt. Alles bekannt, alles nachzulesen. Bekannt aber nicht in Deutschland. Wie gesagt: Deutschland ist vom globalen Wissenspool abgeschnitten.

Selen

33 737 Prostata -70%

9 101 Lunge -60%

130 000 Magen -40%

1 312 Prostata -63%

Darm -58%

Lunge -46%

Selen – ein Geständnis – ist mein Lieblingsstoff. Wir wissen aus unzähligen Studien, dass ein Blutwert von etwa 135 und darüber uns schützt.

Das Dumme daran ist, dass wir in Deutschland in der Regel 70-80 im Blut haben. Hoch im Norden, an der Küste, vielleicht einmal 100. Aber sicher nie mehr. Krebsschutz beginnt, wie gesagt, bei Werten über 135.

Oh glückliches Amerika. In der USA ist der Mittelwert 160. In Kanada 190. In Südamerika sogar 240. Was machen wir falsch?

Wir haben’s einfach nicht im Boden. Das ist mir jäh klar geworden auf dem folgenden Bild von der WHO:

Bild…vielleicht kann das Uli übertragen…

Zeigt uns, dass weltweit in den Völkern umso weniger gestorben wird, je höher der Selenspiegel im Blut ist. Nur: Deutschland gibt es gar nicht. In den Augen der WHO. Gucken Sie sich einmal den linken, den tiefsten Selenwert an: den hat in Deutschland ja niemand. Wir liegen weit außerhalb des Messbereiches.

Und die Unsterblichkeit? Die Telomere? Können die auch mit Vitaminen und Co, also mit Vitamin E verlängert werden? Na was glauben Sie?

In der folgenden Tabelle habe ich Ihnen einmal ein paar Arbeiten aus neuester Zeit zusammengeschrieben. Arbeiten, die zeigen, dass die Telomere verlängert, dass Ihr Leben verlängert wird durch Vitamin C, Vitamin D, Vitamin E, durch Folsäure und durch Multivitamine. Biochemische Arbeiten. Hochkompliziert zu lesen, zugegebenermaßen. Noch dazu auf Englisch. Mag übrigens der Grund sein, weshalb in den USA 72 % der Ärzte NEM täglich einnehmen, und von denen 87 % Vitamine. Ärzte in den USA lesen...

Telomere

Vit C (Lif Sci 98)

Vit D (Am J Clin Nutr 07)

Vit E (J Clin Biochem 07)

Folsäure (J Nutr 09)

Multivit. (Am J Clin Nutr 09)

In Deutschland unbekannte Tatsachen. Wir haben, wie Sie wissen sowieso alle genug. Wir brauchen bloß ausgewogen essen. Und schenken unser Leben her. Buchstäblich.

Das gilt auch für Omega 3, für das dritte Standbein genetisch korrekter Kost, für den dritten Diamanten. Im Januar 2010 lesen wir in der JAMA, dass Sie je nach Omega 3-Dosis Ihr Leben um mindestens 10% verlängern können. Eine höchst aufwendige, sehr komplizierte biochemische Studie. Mit eindeutigem Ergebnis.

Was mich immer so amüsiert: Bei niedrigen Omega 3-Dosen gemacht. Also bei ½ bis 1 Gramm. Wir messen – messen! – natürlich den Omega 3-Spiegel in Ihrem Blut. Genauer in der Wand Ihrer roten Blutkörperchen. Diese Messung wird in einem einzigartigen Speziallabor in Deutschland, in München durchgeführt. Und wir wissen daher, dass die richtige Omega 3-Dosis höher liegt. Eher bei 2,3,4 bis 6 Gramm.

Wie viel sich dann, bei höherer, bei richtiger Dosis Ihr Leben verlängert, ist noch nicht untersucht worden. Aber lassen Sie mich festhalten: Omega 3 verlängert Ihr Leben um mindestens 10 %. Bekannt seit dem Jahre 2010.

Und Krebs? Und Infarkt? Würde Professor Ornish fragen. Also los:

Omega 3 rettet vor Krebs. Bewiesen an der Universität San Francisco 2009. Präzise: Professor Witte dort hat 466 Männer mit aggressivem Prostatakrebs verglichen mit 478 Gesunden. Und findet, dass die Männer mit dem höchsten Omega 3-Konsum 63% weniger bösartigen Prostatakrebs hatten verglichen mit Männern mit dem geringsten Omega 3-Konsum.

Die Wirkung wird präzisiert: Es geht hier um ein Gen namens Cox-2. Ein Gen, welches Entzündungen im Körper produziert und damit Krankheiten. Ganz generell. Entzündung heißt Krankheit. Man wusste, dass ein aktives Cox-2-Gen mit einem fünffach höheren Risiko für Prostatakrebs einhergeht. Und genau dieses Gen wird durch Omega 3 abgeschaltet. Gen-Medizin. Die neue Heilkunst.

Auch ich lese Bildzeitung. Auch ich lese von der grauenhaften Ernte, die der aggressive Prostatakrebs unter berühmten 60-jährigen Männern hält. Vielleicht fällt Ihnen ja auch spontan ein Name ein.

Und Infarkt? Na, das wussten wir längst. Dass Omega 3 das Blut flüssiger macht und Herzinfarkte verhindert. Schließlich haben Eskimos nie, nie, nie Herzinfarkt. Solche simplen, natürlichen Beweise glauben wir natürlich nicht. Wir glauben Studien. Also gut, anbei 4 Studien. In denen an zig tausenden Patienten bewiesen wird, dass Omega 3 den Herzinfarkt zwischen 26 und 50% verhindert – bereits bei niedriger, übrigens zu niedriger Omega 3-Dosis.

Omega 3

27 777 20 J Infarkt - 34%

44 895 6 J Infarkt - 26%

1 822 30 J Infarkt - 48%

11 324 35 J Infarkt - 50 %

Das waren die Themen Omega 3 und Unsterblichkeit, Krebs und Herzinfarkt. Langweilig? Dann erlauben Sie mir ein bisschen höhere Frohmedizin. Ein bisschen Motivation. Motivation, Omega 3 eben doch einzunehmen. Mit den soeben genannten Vorteilen, aber eben...auch für die Lebensfreude. Für die Lebensenergie. Für unsere Träume.

Epigenetik Teil IV

Omega 3 macht Sie ausdauernd. Körperlich. In sensationeller Weise. Das wissen wir von den Knutts. Kennen Sie nicht? Knutts sind Vögel.

Lassen Sie mich so beginnen: Da gibt’s oben in Kanada Sandstrandläufer. Die im Winter als Zugvögel nach Südamerika fliegen. Da brauchen Sie ...unendliche Ausdauer. Hätten Sie auch gerne. Am Schreibtisch. Der Sandstrandläufer ist klug: Der macht erst mal einen Zwischenstopp an der Ostküste Kanadas. Und ernährt sich 2 Wochen ausschließlich von Schlickkrebsen, die einen extrem hohen Omega 3-Gehalt haben.

Und fliegt dann Tausende von Kilometern, wie uns Professor Weber, Universität Ottawa im J Exp Biol 2009 berichtet.

Könnten Sie das auch? Tausende von Kilometern...laufen? Wer weiß?

Professor Weber weiß das. Der hat nämlich andere Vögel genommen, die unsereinem eher ähneln. Virginiawachteln. Wachteln, mit ausgesprochen schwachen Flügelmüskelchen. Und die hat er 6 Wochen auf Schlickkrebsdiät gesetzt. Resultat?

Die Wachteln hatten ihre Ausdauer biochemisch beweisbar stärker gesteigert als Leistungssportler nach 7 Wochen Intensivtraining. Hat man gemessen am VO2 Max. Hat man gemessen an 4 Stoffwechselenzymen. Aus pummeligen Wachteln wurden Zugvögel.

Omega 3. Wissen auch die Knutts. Im Wattenmeer an der Nordsee. Die Knutts sind Meister im Mästen. 3 Wochen Nordseewatt lässt sie ihr Gewicht verdoppeln. Und dann fliegen sie 3.300 Kilometer nonstop. Erst dann!

Und was essen die da im Wunderwatt? Muscheln, Schnecken, Würmer. Heißt für Sie übersetzt:

Eiweiß, Vitamine, Omega 3

Das war's. Erkennen Sie's wieder? Genetisch korrekte Kost. Macht jeden Stubenhocker zum Ausdauerathleten.

Genetisch korrekte Kost. Die drei Diamanten. Eiweiß, Vitamine und Co, Omega 3. Fällt Ihnen dabei etwas auf?

Was fehlt denn da? Da fehlt etwas ganz Wichtiges. Da fehlt der wichtigste Nährstoff Deutschlands. Laut DGE, immerhin zu 70% vom Staat finanziert, fehlten hier ganz entschieden

die Kohlenhydrate

Besser gesagt: die leeren Kohlenhydrate. Also Mehl und Zucker. Leer heißt Vitamin- leer. Leer heißt Mineralstoff-leer. Leer heißt Spurenelemente-leer. Erreicht man durch einen einfachen tollen Trick: Man nimmt das volle, wertvolle Korn und mahlt es aus. Da fehlen schon mal so 50,60, 70% der Mineralien.

Das reicht aber nicht. Dann nimmt man das Mehl und macht es heiß. Im Backofen. Und dann fehlen endgültig so 50, 60, 70% Vitamine.

Den übrig gebliebenen Müll wirft man jetzt nicht etwa dahin, wohin er gehört, sondern den...isst man. Ganz Deutschland. An jeder Ecke finden Sie eine Bäckerei. Hochmodern wie Sie wissen.

Die Menschwerdung machen wir etwa bei 1,8 Millionen Jahren fest. Mehl gibt es aber erst 9.000 Jahre. Kennen unsere Gene nicht! Zucker ist sogar noch moderner. Wir denken uns nichts dabei. Wir sind eben so erzogen.

Was leere Kohlenhydrate in uns ausrichten, hat uns die Harvard Universität im August 2007 verraten. Die haben wieder einmal so etwas ganz Raffiniertes ausgedacht: Die haben über 1.000 Darmkrebskranke gefunden. Bereits operiert, bereits Chemo. Also geheilt. Und haben die einen genetisch korrekt ernährt, die anderen auch mit leeren Kohlenhydraten.

Resultat: Brot macht Darmkrebs. Menschen, die auch Vollkorn und Zucker, also Dessert gegessen hatten, hatten eine 3,25 höhere Chance, erneut Darmkrebs zu bekommen. Wieviel Beweis braucht es eigentlich noch?

Auch dieser Mechanismus ist genetisch. Das Gen kennen wir. Heißt TKTL1-Gen. Entdeckt 2005 von einem deutschen Wissenschaftler am Krebsforschungszentrum Heidelberg. Also an der Forschungsinstitution Nummer 1 in Deutschland.

Aggressive Krebszellen, so Dr. Coy, haben ein aktiviertes TKTL1-Gen. Und verbrauchen daraufhin 31 mal mehr Zucker. Ernähren sich von Zucker. Kann man übrigens ganz leicht beweisen während einer Operation. Faustgroßer Darmkrebs. Man öffnet den Bauch, und entnimmt vor dem Darmkrebs und hinter dem Darmkrebs Blut. Und misst den Zuckergehalt. Der verschwindet einfach im Krebs.

Aggressive Krebszellen haben also eine Schwachstelle: Die brauchen Zucker. Und wenn sie den nicht mehr bekommen dann...sterben sie. Dieser Satz ist für mich der glücklichste meiner gesamten medizinischen Laufbahn.

Mit diesem Satz wird Krebs uns zugänglich. Mit diesem Satz bekommt der Patient selbst ein Werkzeug in die Hand, etwas gegen seinen Krebs zu tun: Er kann ihn aushungern.

Bewiesen bereits in der DZO 2007, wo Kernspinbilder im Gehirn und von der Leber gezeigt werden. Hirntumor und Lebermetastasen. Die innerhalb weniger Monate sich verkleinern oder ganz verschwinden, wenn der Mensch keine (besser gesagt fast keine) Kohlenhydrate zu sich nimmt. Eine absolute Sensation.

Wird übrigens seit 2007 an der Universität Würzburg praktiziert. Wird im Internet erklärt, wird im Internet mit wunderschönen Rezepten untermauert. Ist also bereits gängige Praxis. Gängig? Wussten Sie davon?

Übrigens der Grund, weshalb Tiere keinen Krebs kennen. Keinen aggressiven, metastasierenden Krebs. Tumore kommen vor auch bei Tieren. Aber eben nicht Krebs, so wie wir das verstehen. Gibt es nicht. Woran das liegt?

Ist mir erst vor Kurzem aufgegangen, als ein Sportler mit fragte, woher eigentlich die Stiere ihre Muskeln haben. Wenn Sie sich so einen spanischen Kampfstier vorstellen...Muskeln hat der. Unbestreitbar. Aber woher?

Der Stier frisst doch nur...Gras! Ausschließlich. Oder glauben Sie, dass der sich nachts heimlich hinter dem Stall mit seinen Kollegen trifft am Lagerfeuer, wo sie sich Steaks brutzeln? Wir sehen das bloß nicht? Glaube ich nicht.

Der Stief frisst nur Gras. Woher hat er dann seine Muskeln, also massives, kompaktes Eiweiß?

Gras ist Zellulose. Das sind Zuckermoleküle, wie eine Kette aneinander gereiht. Aber sehr, sehr stark vernetzt. Viel stärker als in der Kartoffel oder im Reis. Diese Vernetzung kann weder der Mensch noch der Stier im Magen aufbrechen. Wir können Gras gar nicht verdauen. Der Stier isst...umsonst?

Tut er nicht. Der hat im Magen Bakterien. Und diese Bakterien vergären die Zellulose, brechen diese Zuckermoleküle auseinander und verwandeln sie in...Fett! In Fettsäuren. Der Stier ernährt sich von Fett. Ausschließlich.

Nicht so ganz. Das Fett ist seine Energie. Mit dem Fett rennt er herum. So wie ja auch jeder Eskimo. Der als einzige Energiequelle das Fett hat.

Der Stier kennt eben noch einen zweiten Trick: Die Bakterien. Die er massenhaft hat im Magen. Diese Bakterien bestehen aus Eiweiß. Reineiweiß. Protein. Und die verdaut er in riesigen Mengen täglich mit.

Zusammengefasst: Der Stier ernährt sich von genau zwei Dingen: Von Fett und von Eiweiß. Das war's. Fett ist seine Energie. Damit lebt er. Und Eiweiß sind seine Muskeln. Das ist sein ganzer Körper. Der Witz an der Geschichte: Stiere essen keine Kohlenhydrate. Keinen Zucker. Kein Mehl. Und kriegen deshalb keinen Krebs. Und das können Sie übertragen auf sämtliche wild lebende Tiere.

Denn selbst Affen, die ja immerhin zwischen all den Blättern und Trieben und grünen Bananen auch einmal ein bisschen süßes Obst essen, haben keinen wirklichen Zuckeranstieg im Blut. Kann man messen. Obst, natürliches Obst (!) hat einen niedrigen glykämischen Index wie Sie wissen.

Dass man durch Verzicht auf Kohlenhydrate Krebs aushungern kann, weiß selbstverständlich die Industrie. Nur leider die andere Industrie. Die Industrie für Tiernahrung. So eine US-Firma heißt Hill's. Und die schreibt auf ein Plakat, zu finden auf der Türinnenseite meines Tierarztes in meiner Heimatstadt, da schreibt die also hin:

Unser Futter enthält mehr Eiweiß und Omega 3, dafür weniger Kohlenhydrate "zur Fütterung des Tieres, nicht des Krebses".

Sie… essen Kohlenhydrate zur Fütterung des Krebses. Tja. Täglich sterben 580 Deutsche an Krebs. Ungutes Thema. Bedrückend. Lassen wir das. Sag ich Ihnen lieber was Nettes. Frohmedizin. Natürlich wieder so ein Gen. Ein Gen, das mein persönliches Leben auf den Kopf gestellt hat. Mich verwandelt hat. Das Ding heißt

PPAR delta

Ein Gen, das schlank macht und ausdauernd macht. Bewiesen 2010 an der Universität Birningham.

Und wie aktiviert man das Gen? Wie schaltet man das ein? Wie beeinflusst man also den Ein-schalter, den ja jedes Gen, wie Sie gelernt haben, bei sich trägt?

Indem man Kohlenhydrate weglässt. Bewiesen. Immer dann wenn (Zitat) "Kohlenhydrate zur Energiegewinnung fehlen", wird der Mensch

  • schlank

  • ausdauernd

Ist das nicht herrlich? Diese modernste Genmedizin lernen zunehmend meine Sportler. Die fangen gerade an, Nudelparties vor dem Marathonlauf zu verstehen. Eine Nudelparty am Abend vorher macht...dick und träge. Etwas Herrliches...

…wenn der Gegner an der Nudelparty teilnimmt. Hat mich schon vor 20 Jahren amüsiert. Und jetzt endlich spricht es sich rum.

Wenn Sie krebsfrei leben wollen, wenn Sie schlanker und ausdauernder werden wollen, dann heißt die Gebrauchsanleitung entweder negativ: Keine Kohlenhydrate oder – mir viel lieber – positiv, im Sinne der Frohmedizin:

Eiweiß. Leben heißt Eiweiß.

Jetzt verstehen Sie, weshalb ich seit über 20 Jahren von Reineiweiß lebe. Von höchstwertigem, cholesterin- und purinfreiem Proteinkonzentrat. Die einfachste Form, auf Kohlenhydrate zu verzichten.

Epigenetik Teil V

Zum Schluss, wenn Sie mir erlauben, noch eine kleine Sensation. Ein Schmankerl, wie wir Bayern sagen. Betrifft Ihr Hüftgold. Ihre Bauchringe. Oder ganz deutlich: Den Schwabbelspeck, den Sie da jeden Morgen vor dem Spiegel bewundern.

Betrifft ja angeblich 2/3 der Deutschen. Glatt gelogen. Nicht 2/3, sondern über

90 % der Deutschen sind übergewichtig. Können mit kühner Hand am Bauch die fetten Falten taktil genießen.

Deutschland ist ja tatsächlich das fetteste Volk Europas. Unvergessen, wie wir alle da vor Jahren von höchster Stelle gerügt wurden. Von der Gesundheitsministerin Schmidt und neben ihr von unserem Horst. Dem Seehofer. Die gemeinsam dem deutschen Volk ernste Vorhaltungen machten.

Ich hab mir die zwei da vorne bei der Pressekonferenz in Badekleidung vorgestellt. Und deren Mut bewundert. Man könnte auch sagen – Frechheit. Dem gesamten deutschen Volk die Fettsucht vorzuwerfen. Und selbst…

Nur – das löst das Problem nicht. Das Problem Übergewicht. Ihr Problem. Das Schmankerl jetzt am Schluss: Das Problem Übergewicht ist heute gelöst. Und zwar wissenschaftlich gelöst.

Entscheidend ist das Wort wissenschaftlich. Bisher wurde nur geraten. Diäten haben alle geraten. Es läge an den Kalorien, haben die Weightwatchers behauptet. Es läge an zuviel Fett. Es läge an zu wenig Bewegung. Es läge am trägen Stoffwechsel. Oder ganz einfach: Es ist halt genetisch.

Ab heute können Sie sämtliche mehrere hundert Diäten dieser Welt in der Pfeife rauchen. Können Sie vergessen. Ab heute dürfen Sie fünfzig Jahre hinter sich lassen. Die Dinosaurier-Ära. Oder, wie Professor Pudel von der DGE im Festvortrag verkündete:

Die Ernährungsberatung in Deutschland

hat seit 50 Jahren versagt.

Wie Recht er hat. Professor Pudel hatte übrigens, wie er es nannte, eine "wissenschaftliche Läuterung" durchgemacht. Er hat tatsächlich – im Gegensatz zu seinen Professoren-Kollegen der DGE – verstanden, dass der Aberglaube, die Deutschen würden schlanker werden, wenn sie nur endlich den Kohlenhydratanteil (natürlich Vollkorn. Als ob das nützen würde.) von 40 auf 60 % anheben würden, blanker Unsinn war. Wie gesagt: Aberglaube.

Heute wissen wir, wissenschaftlich exakt und selbstverständlich jedem sofort einleuchtend:

Jeder Mensch hat

einen Fettverbrennungsmotor

Sonst wäre ja jeder von uns als Säugling geplatzt. Wir können also - theoretisch - unser Fett verbrennen. Mein Töchterlein, Biologin, würde wissenschaftlich korrekt von vier fettverbrennenden Enzymen sprechen. Aber bleiben wir bei dem Motor. Klingt besser. Dieser Fettverbrennungsmotor ist entweder ein oder aus.

Eingeschaltet oder ausgeschaltet. Schlanke Leute haben den Motor ständig oder jedenfalls sehr häufig eingeschaltet, dicke Leute haben den Motor ausgeschaltet. Jedenfalls die meiste Zeit am Tag. Das jahrein, jahraus. Deswegen sind sie dick.

Es geht also nur um die Frage: Was ist der Schalter. Das ist das ganze Geheimnis. Das war eben die letzten 50 Jahre der DGE nicht bekannt...Übrigens bis heute.

Die erlösende Erkenntnis, wissenschaftlich gemessen mit dem Respiratorischen Quotienten, heißt: Der Schalter, das sind die

Kohlenhydrate

Gemessen. Mit dem RQ. Und das tut eben kaum jemand. Kaum ein Arzt hat in seiner Praxis ein Spiroergometer. Viel zu teuer. Bleibt einzelnen wissenschaftlichen und sportmedizinischen Einrichtungen vorbehalten. Die haben es zwar gemessen, aber nicht benutzt. Nicht ausgenutzt. Denn die untersuchten Sportler waren sowieso schon schlank. Dass man dieses Gerät auch für übergewichtige Normalpersonen einsetzt… ist neu.

Wir tun das. Und sind stolz darauf. Und haben eben gefunden:

Kohlenhydrate stoppen

die Fettverbrennung.

Das war alles. Sobald Kohlenhydrate in Ihren Mund gelangen, stoppen Sie Ihren Fettverbrennungsmotor. Für einige Stunden. Wer das einmal verstanden hat, weiß, wie er schlank wird: Ganz einfach eine oder zwei oder drei Wochen absolut keine Kohlenhydrate. Kinderleicht. Heißt nämlich positiv: Rein damit. Zum Frühstück Omelett mit Schinken und Käse. Am Vormittag Mandeln, ne Hand voll. Zu Mittag dicke Klumpen Fleisch mit Salat. Am Nachmittag wieder ein paar gekochte Eier, wenn Not am Mann ist. Und abends Fisch und Gemüse und Salat…

Wenn Ihnen das zu kompliziert ist, machen Sie es so wie ich. Tagelang, wochenlang, herrlichstes, cremigstes, süchtig machendes Eiweißpulver. 6-mal täglich 3 Esslöffel. Mein Geheimrezept. Und nicht bloß Vanille. Sondern auch Schoko Noire. Oder Joghurt-Kirsch. Oder Mandelkeks.

Inzwischen haben tausende, zehntausende, sogar hunderttausende, wie die Buchauflage von "Die neue Diät" beweist, diesen Rat befolgt. Und viele, viel zu viele schreiben mir Briefe. Ein besonders schöner am 28ten Januar:

Herzlichen Dank!

Habe bis heute

80 Kilogramm abgenommen…

Ach du meine Güte! 80 Kilogramm! Mag ich mir nicht vorstellen. Heißt aber: Es funktioniert. Es funktioniert deshalb, weil es Wissenschaft ist. Gemessenes Fakt. Und weil es einleuchtet.

Was haben wir also gelernt? Zunächst das Böse. Krebs also. Krebszellen können Sie aushungern, indem Sie auf Kohlenhydrate verzichten. Und am Besten noch wegrennen! Aber auch Ihr Fett, Ihren Speck werden Sie los, indem Sie auf Kohlenhydrate verzichten. Naja. Gibt’s nicht auch eine etwas erhebendere, glücklichere Nachricht zum Thema? Krebs und Speck. Ich bitte Sie.

Stop! Gibt’s. Betrifft selbstverständlich auch schon wieder ein Gen. Die zugehörige, lustige Geschichte stammt vom Professor Stoffel aus dem Institut für Molekulare Systembiologie in Zürich.

Der hat entdeckt ein Protein namens Fox A2. Ein hochraffiniertes Protein, das seinerseits Gene überredet, im Gehirn zwei Eiweißstoffe zu bilden. Die Eiweißstoffe heißen MCH und Orexin. Sachen gibt’s…

Das Hübsche an diesen zwei Fremdworten ist, dass die im Gehirn Bewegungsdrang aktivieren.

Bewegungsdrang? Wenn ich Ihren Briefen glaube, ist Ihr Hauptproblem der innere Schweinehund. Sie haben selbstverständlich die Frohbotschaft: "Lauf um Dein Leben!", längst verstanden. Aber jeden Morgen, früh um 6:00 stehen Sie vor der gleichen unüberwindlichen Hürde: Der innere Schweinehund.

Professor Stoffel zeigt Ihnen die Lösung: Fox A2 moduliert Gene. Und die bilden Eiweißstoffe im Gehirn, welche zu unüberwindlichem Bewegungsdrang führen. Das ist die Lösung. Jeden Morgen.

Bräuchten Sie nur noch Fox A2. Und wie man das kriegt, erzählt uns Professor Stoffel auch: Der hat nämlich gefunden, dass Fox A2 verschwindet, wenn Ihr Insulinspiegel ansteigt. Wenn Sie Kohlenhydrate essen. Dass es dagegen massiv anflutet, wenn Sie auf diesen Unfug, auf KH, verzichten. Wenn Sie sich von Eiweiß ernähren.

Der Verzicht auf Kohlenhydrate macht also beweglich, macht umtriebig, stimuliert Ihren Bewegungsdrang. Motiviert Sie zum Laufen. Drum beginn ich den Morgen mit einem Eiweißshake. Null Kohlenhydrate, pure Motivation.

Noch was Nettes, Überraschendes, Neues? Nennt sich FOXO. FOXO ist ein Genschalter. FOXO schaltet ein die Gene für Abwehrproteine auf der Haut, in der Lunge, auf der Darmschleimhaut. Abwehrproteine, die direkt am Tatort, also der Lungenschleimhaut, Krankmacher wie Bakterien oder Viren zerstören. Deren Zellwände auflösen. FOXO nennt man "das zweite Immunsystem".

Mit viel FOXO kommen also nur noch ganz wenige Bakterien durch die Lungenschleimhaut, durch die Darmschleimhaut, durch die Haut in Ihren Körper. Sie schonen plötzlich Ihr eigentliches Immunsystem. Das braucht nicht mehr zu kämpfen. Die Energie haben Sie dann zum…Denken. Oder zum Marathon laufen.

Also los: her mit FOXO. Her mit diesem Genschalter. Können Sie haben. Ganz leicht: Der entscheidende Satz heißt:

FOXO wird aktiviert bei

niedrigem Insulinspiegel

Erforscht von Bonner Wissenschaftlern. Veröffentlicht in Nature 2010. Hochaktuell. Die sprechen nicht von "niedrigem Insulin-Level", sondern die sagen: FOXO wird aktiviert im Hungerstatus. Nicht ganz richtig. Wir Praktiker sagen: FOXO kriegen Sie, wenn Sie Kohlenhydrate weg lassen. Hat mit Hunger nichts zu tun. Ich bin satt nach drei vollen Löffeln Eiweißpulver. Habe aber ein tiefes Insulin und deshalb viel FOXO.

Und bekomme keine Grippe mehr.

In Köln sitzt Professor Brüning. Ein hochgescheiter Mensch. Der im letzten Jahr einmal laut nachgedacht hat über Krankheiten. Über Medizin. Über Behandlungsstrategien.

Und Professor Brüning meint, dass es doch ein bisschen altmodisch sei, hinter all den verschiedenen Krankheiten des Menschen hinterher zu rennen. Hinter dem Herzinfarkt, dem Krebs, dem Diabetes, dem Alzheimer. Professor Brüning hat, wie er sagt, eine völlig neue Idee: Wir sollten uns nicht um Krankheiten kümmern, sondern um die Verlängerung des Lebens. Da würden wir uns doch auskennen, denn, so meint Professor Brüning, wenn wir schlicht und einfach das Leben der Menschen verlängern, dann würden doch automatisch diese in der Regel tödlichen Krankheiten viel weniger oder gar nicht mehr auftreten.

Ein genialer Gedanke.

Weil Professor Brüning auch gleich vorschlägt und an Mäusen beweist, wie man am sichersten das Leben verlängert: Indem man den Insulinspiegel so tief wie möglich hält. Heißt übersetzt: Null Kohlenhydrate. Plus Laufen. Kommt auch Ihnen irgendwie bekannt vor. Das nennt Professor Brüning "die neue Gesundheitsstrategie". Sensationell.

Ich nenne das "die neue Heilkunst". Bewege dich ein bisschen, iss genetisch korrekt, also Eiweiß, Vitamine und Co und Omega 3 und träume ab und zu. Entspanne Dich. Meditiere. Bewegung – Ernährung – Denken. Die Ratschläge gibt es schon lange. Aber heute erst, erst heute zeigt uns modernste Genforschung, was wir da wirklich tun:

Wir umschmeicheln unsere Gene

Und unsere Gene verwöhnen uns.

Ist das nicht ein wundervolles Bild?