...als tausend Worte. Und solch ein Bild habe ich soeben gefunden. Welches den täglichen Betrug an 4 Millionen Deutschen demonstriert. Ich spreche von den 4 Millionen, die täglich Statine einnehmen. Verordnet von ihrem Arzt. Und der Arzt müsste das jetzt folgende Bild kennen.
Stammt aus Cardiovasc Drugs Ther (2004);18:67. Da wurden vier Studien zusammengefasst. 3525 Patienten mit koronarer Herzkrankheit. Alle bekamen das Statin Fluvastatin und gemessen wurde nach 4 Jahren, ob dieses Statin eine segensreiche Wirkung gehabt hatte.
Ja, hatte es.
Und zwar sank bei den mit Statin behandelten herzkranken Menschen das Risiko für den Herztod um 47% (47!). Ein fast sensationeller Erfolg. Unbestreitbar. Bis man sich einmal die Grafik selbst anschaut.
Entscheidend ist hierbei nicht die Abszisse (4 Jahre), sondern die Ordinate, die Senkrechte. Ähnlichen Schwindel erleben Sie, wenn Ihnen der Bankangestellt den Daxverlauf gekonnt abgeschnitten präsentiert. Dort zeigt sich nämlich
Ohne Statin 2,8% Todesfälle
Mit Statin 1,5% Todesfälle
Bild
Heißt nach Adam Riese: 1,3% haben von der Behandlung profitiert. 1,3% der mit Statin behandelten Menschen.
Und jetzt gucken Sie sich einmal die Liste der Nebenwirkungen an. Eine Reihe davon hatte ich Ihnen ja schon aufgezählt (News vom "Statine – im großen Stil betrogen").
Sie kennen meine Frage: Würden Sie ein Auto kaufen, bei dem sich der Airbag in 1,3% der Fälle öffnet? Und der hätte wenigstens keine Nebenwirkungen.
Anmerkung: Ähnliches ist Ihnen ja schon einmal untergekommen: Der 1 Promille-Effekt zum Thema "Betacarotin macht Lungenkrebs beim Raucher". Und die Mehrzahl aller medizinischen Studien verfährt nach dem gleichen Prinzip: Sie nimmt Prozente von Prozenten. War uns in der Volksschule verboten worden. Das gilt aber auch, der Anstand gebietet diese Bemerkung, für die meisten der Studien, die eine positive Wirkung irgendeiner Natursubstanz beweisen soll.
Fragen Sie in Zukunft einfach als allererstes: Diese angeblichen Erfolgsprozente: Sind die absolut oder relativ?