Natürlich. Sowieso. Ganz einfach, weil er all das, worüber er schreibt, was er uns rät, selbst erlebt hat. Greif ist authentisch.
Besonders lieben wir ihn ja wegen seiner 36 km Läufe. Mit Endbeschleunigung. Laut Greif, unerlässlich für einen "echten Läufer". Wie Recht er hat, habe ich zweimal persönlich erlebt. Weil das Beispiel überzeugt und hoffentlich mitreißt, kurze Schilderung. Einmal zu Fuß, einmal auf dem Rad:
Wettkämpfe habe ich grundsätzlich nie geplant. Hab ich nie ordnungsgemäß vorbereitet. Sondern habe aus der vollen Praxis heraus einfach teilgenommen, wenn es zufällig gepasst hat. Einmal allerdings hatte ich mich – völlig zufällig – anders vorbereitet. Einmal allerdings hatte ich vor einem 100 km Lauf lange Läufe genossen. Reiner Zufall. Bin ich in den letzten 4 Wochen vor dem Wettkampf 10 mal die 36 km gelaufen. Flott. Sehr flott. Und habe dann das Wunder erlebt, einmal einigermaßen trainiert einen Wettkampf zu genießen. Jedenfalls die ersten 80 Kilometer. Mit persönlicher Bestzeit.
manchmal hilft der Zufall. Wegen einer Stressfraktur (wie ich heute weiß ein Gütesiegel) konnte ich die letzten 6 Wochen vor dem Ironman Roth nicht mehr laufen. Nicht trainieren. Also habe ich meine Zeit auf dem Rad verplempert. Bin in den letzten 6 Wochen 15 mal meine Hausstrecke von 154 km geradelt. Schnitt 33 km/h bis 35 km/h. Und habe dann im Wettkampf mit innerem Staunen erlebt, wie Recht Peter Greif hat. Mit seinen langen Läufen. Seinen langen Einheiten. Resultat war praktisch mühelose Bestzeit auf dem Rad. 4:56.
Wenn man weiß, dass die Profis, Top Ten, zwischen 4:20 und 4:45 benötigten…
Greif hat Recht. Wer lange Wettkämpfe mit Leichtigkeit bestehen will, muss lang trainieren. Das hat offenbar weniger mit dem Herz-Kreislauf-System zu tun – dazu genügen auch kürzere Läufe – sondern mit der Muskelzelle selbst. Die ja leidet bei jedem Schritt. Und die nach 30, 40 km aufquillt, sich entzündet, verletzt ist.
Diesen Vorgang kann man durch Training, durch lange Einheiten hinausschieben. So, dass die Muskelzellschmerzen viel später und – beim Profi – erst gar nicht mehr auftreten. So hatte ich Greif verstanden. Hat mir eingeleuchtet.