Hyaluronsäure ist Natur. Bestandteil Ihres Körpers. Kommt vor als Matrix zwischen den Zellen. Und hat eine ganz besondere, wunderliche Eigenschaft:
Bindet Wasser. Ganz extrem. Wenn ich den Angaben der Chemiker glaube: 1g Hyaluronsäure bindet bis zu 6 Liter Wasser. Kaum fassbar.
Was macht Ihr Körper mit dieser wunderlichen Eigenschaft? Genau: Er bindet Wasser.
Beispiel Glaskörper im Auge. Dort sind 98% Wasser an nur 2% Hyaluronsäure gebunden. Diese 2% verhindern, dass das Wasser einfach abläuft.
Beispiel Bandscheibe: In jeder Bandscheibe gibt es einen Gallertkern. Ein Puffer. Der muss abfedern. Hyaluronsäure.
Beispiel: Kniegelenk: Die Gelenkschmiere ist Wasser, gebunden an Hyaluronsäure. Bildet eine Schicht auf dem Knorpel. Eine Gleitschicht.
Genau aus diesem Grund wird Ihnen häufig Hyaluronsäure ins Kniegelenk gespritzt. Bei Arthrose. Klingt zunächst logisch, hat sich aber nicht wirklich bewährt. Der medizinische Dienst der Krankenkassen äußert sich "tendenziell negativ". Zwar nehmen Schmerzen ein bisschen ab (kurze Zeit) das Gelenk rutscht (kurze Zeit) ein bisschen besser, doch gibt es leider auch "unerwünschte Ereignisse" durch die Injektion. Eine recht höfliche Bemerkung.
Wegen dieser phänomenalen Fähigkeit, Wasser zu binden, gibt es Hyaluronsäure natürlich auch als Salbe. Natürlich. Bei trockener Haut. Ob das jetzt die Haut verändert?
Neu für mich sind Hyaluron-Kapseln. Die man schlucken kann, um Hautfalten loszuwerden. Die Haut zu glätten. Zu diesem Thema liegt vor mir eine nagelneue, noch nicht veröffentlichte Studie (Confidential) zum Thema:
Täglich 2 x 200 mg Hyaluronsäure in einer Kapsel. 4 Wochen lang. Messbares (!) Resultat:
Die Aufnahme durch den Darm nahm in den 4 Wochen zu, von anfangs 26% auf schließlich 40%. Man kann seinen Darm also trainieren.
Die gemessene Faltentiefe nahm ab um 20,8%.
Das gemessene Faltenvolumen (also auch die Breite) nahm ab um 21,0%.
Die Festigkeit der Haut nahm um 6% zu. Nun ja, immerhin.
Die Elastizität der Haut (gemessen!) nahm um 5% zu. Auch hier gilt: Immerhin. Denn zu Recht kann man fragen: Was passiert in 4 Monaten?
Der Wassergehalt der Haut nahm zu um 10%.
Und das merken Teilnehmer. Äußern sich begeistert. Hier ist der subjektive Eindruck ein sehr viel positiverer, stärker als die dürre Messung.
Fazit: Hat mich überrascht. Nachdem doch recht ernüchternden "Erfolgen" der Knieinjektion hatte ich auch in der Haut keinen echten Effekt erwartet. Nun ja: Messen und Wissen. Lohnt sich immer.
Neugierig, wie ich bin, würde mich tatsächlich interessieren: Wenn in 4 Wochen schon messbare Erfolge um die 20% erkennbar sind, wie sieht die Haut dann nach 1 Jahr aus? Wie ein Baby-Popo? Ich glaub, ich werde wieder einmal selbst mit mir experimentieren müssen...