Fragen lohnt sich

wenn Sie mit einer Krankheit nicht zurecht kommen. Es lohnt sich, mehrere Fachleute zu befragen. Lohnt sich aus einem ganz anderen Grund, als Sie vielleicht glauben:

Sie werden von jedem Fachmann, von jedem Arzt eine andere Antwort bekommen. Sie werden zunehmend verwirrt werden. Sie werden anfangen, zu lesen, im Internet zu suchen, und werden – manchmal ganz plötzlich – eine Ahnung davon bekommen, wie schwierig eigentlich Medizin ist. Das liegt in der Natur der Sache. Denn...jeder Mensch ist anders.

Fragen lohnt sich trotzdem. Können Sie soeben in einem Leserbrief wunderbar studieren (FAS 20.01.13). Da geht es um einen Buben mit Hüftkopfnekrose. Heißt: Der wichtigste Knochen in der Hüfte zerfällt einfach. Löst sich auf. Wenn Sie im Lehrbuch nachfragen, typische Antwort: Ursache unbekannt (bitte lachen Sie jetzt nicht). Wir sind in der Schulmedizin.

Der Papa jedenfalls wollte operieren lassen. Verständlicherweise. Hat aber "Fachspezialisten führender Unikliniken bemüht", wurde mit verschiedensten Operationstechniken und Untersuchungsmethoden konfrontiert.

Verwundert stellt er fest, dass "beim Studium des Therapieerfolges der spezifischen Behandlungskonzepte keinerlei signifikante Differenzen zu konstatieren sind". Also eins wie das andere. Und wird jetzt kritisch:

"Operieren bringt den Kliniken Einnahmen. Wer Facharzt werden will, braucht Fallzahlen – und Chefärzte brauchen vermeintlich wissenschaftlich fundierte Veröffentlichungen in Fachzeitschriften".

Wieso "vermeintlich"? Ahnt Papa etwas? Die Kritik freilich ist unangebracht. Papa stellt Tatsachen fest. Im System der Schulmedizin ist das so. Das wissen Sie, das weiß ich schon vorher. Wer sich in dieses Gedankengebäude begibt, muss damit rechnen. Mit der Operation. Dass es auch anders geht...das wäre ja Frohmedizin.

Die Verwirrung, das Nachfragen, das längere Überlegen aber hat sich bezahlt gemacht. Denn der verblüffende Schlenker am Schluss dieses Leserbriefes:

"Für meinen Sohn hat sich das Abwarten gelohnt, sein Hüftgelenk ist auch ohne OP wieder voll funktionsfähig".

Könne ich ihm ja erklären. Sie, lieber privilegierter Leser, wissen, wie so etwas funktionieren kann: Korrekte Ernährung. Hier vielleicht zufällig passiert. Hüftkopfnekrose habe ich mehrfach heilen – dürfen. Nach Blutanalyse und gezielter NEM.

Es geht hier um ein allgemeines Prinzip. Sie könnten auch fragen: Ein Reh wird nicht operiert. Lebt trotzdem sehr fröhlich. Wieso?