Unheil Säureblocker

Artikel .1004 vom 18.03.2019


Neben den Statinen (schlimm genug) gehören Säureblocker (Protonenpumpenhemmer, PPI) zu den am häufigsten verschriebenen Arzneimitteln weltweit. In den zurückliegenden 10 Jahren haben sich die Verordnungen von PPI (z. B. Omeprazol, Pantoprazol) mehr als verfünffacht.

Bekommt routinemäßig jeder Krankenhauspatient, der einige andere Medikamente schlucken muss. Als „Magenschutz“. Genau das habe ich vor 40 Jahren an der Uni auch geglaubt, habe PPI freizügig verschrieben.

Schlimme ärztliche Fehlleistung. Meinerseits. Folgen ein paar Erläuterungen.

  • Bei älteren Patienten führt Einnahme von PPI zu deutlich mehr Demenz (38%) und Alzheimer (44%). Bewiesen auch im Reagenzglas, am Versuchstier.
  • Bei 60 jungen (25 Jahre) Personen führt die kurzfristige Einnahme (7 Tage) von PPI wie Pantroprazol zu einer signifikanten Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit. Heißt: Das Hirn schläft ein. Wenig erfreulich bei Studenten.
  • Im Nüchtern-Magensaft finden sich 10² bis 10⁵ Keime. Der Einsatz von Säureblockern kann die Keimzahl erhöhen auf 10⁸ Keime pro Milliliter. Besonders E.coli. Sie entwickeln im Magen also Dickdarmflora...
  • Die hohe Keimbesiedelung verhindert Aufnahme von Folsäure und Vitamin B12.
  • Säureblocker verhindern die Aufnahme von Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink, Vitamin B12.
  • Heißt übersetzt: Sie wundern sich über Ihr ständig tiefes Magnesium? Obwohl Sie ´s doch einnehmen? Sie wundern sich über ständig tiefes Zink? Ihren Eisenmangel? Na, dann denken Sie doch einmal an Ihr Pantoprazol...
  • Der Zusammenhang ist selbstverständlich besonders wichtig bei Senioren. Genau deshalb führen die Säureblocker zu Osteoporose und vermehrten Knochenbrüchen. Alles in Studien bewiesen.

All diese Tatsachen und Zusammenhänge waren mir an der Uni unbekannt. Sind heute jedem Arzt frei zugänglich nachlesbar. Und dennoch: Jeder Patient, der sich mir nach Krankenhausaufenthalt vorstellt, hat Säureblocker verschrieben bekommen. Genauso automatisch wie ASS und Statine.

Natürlich verstehen Sie alle, dass Säureblocker äußerst hilfreich sein können bei Sodbrennen, bei Reflux, bei schwerer Gastritis. Aber genau da sind wir wieder am Punkt. Sie wissen inzwischen, dass Verzicht auf Kohlenhydrate die gleiche segensreiche Auswirkung haben kann. Lesen Sie doch noch einmal den Artikel „Sodbrennen“ vom 17.09.2018.

Der Verzicht auf Kohlenhydrate hat keine Nebenwirkungen. Pantoprazol eben doch (siehe oben). Wie muss der Arzt sich entscheiden? Nun, er hat gelobt, „primum nil nocere“. Sein oberster Grundsatz, so behauptet er jedenfalls, sei es, nicht zu schaden. Wichtiger als alles andere wie Behandlung oder Heilung.

Kurz nachdenken?

Quelle: U. Gröber „Arzneimittel und Mikronährstoffe“

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